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Úbeda: Eine Kleinstadt als Kunstwerk der spanischen Renaissance

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Die Stadt Úbeda mit 35.000 Einwohnern befindet sich nur 10 km von Baeza entfernt. Beide Kleinstädte wurden im Jahr 2003 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Die historischen Zentren dieser beiden Städte stellen das erste erstaunliche Beispiel profaner Renaissance-Architektur und Stadtplanung Spaniens zu Beginn des XVI. Jahrhunderts dar. Úbeda wurde von den Arabern unter dem Namen Madinat Ubbadat Al-Arab (Úbeda de los Árabes) gegründet. Die Stadt wurde von Ferdinand III. im Jahr 1233 endgültig zurückerobert.

Die eigentliche Entwicklung der Stadt erfolgte erst nach dem Untergang des Emirats Granada. In jener Zeit wurden dank einiger Adliger der Stadt wie Francisco de los Cobos, der Sekretär von Kaiser Karl I. war, und Juan Vázquez de Molina, der hohe Ämter in der staatlichen Rangordnung bekleidete, wichtige Bauarbeiten bei dem Architekten Andrés de Vandelvira in Auftrag gegeben. Diese intensive Bautätigkeit führte zur Errichtung einiger typischer Kunstwerke der spanischen Renaissance. Úbeda verfügt in seinem historischen Kern über fast fünfzig bemerkenswerte Renaissance-Baudenkmäler.

WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE HAUPTSEHENSWÜRDIGKEITEN VON ÚBEDA

DER ZENTRALE PLATZ: PLAZA DE MOLINA

Der Vásquez de Molina-Platz ist einer der besten Renaissance-Areale Spaniens. Dies gilt vor allem für das Herz der Stadt. An diesem riesigen Platz befinden sich viele historische Bauten von hohem Wert. Dazu zählen die Sacra Capilla del Salvador (1540-1556), entworfen von Diego de Siloé und ausgeführt von Andrés de Vandelvira, ferner die gotische Iglesia de Santa María de los Reales Alcázares – erbaut im XIII. Jahrhundert an der Stelle der Moschee – , der Palácio de Vázquez de Molina – ein Werk von Andrés de Vandelvira – , auch als Palacio de las Cadenas bekannt, der Palácio del Deán Ortega, der ein Werk von Andrés de Vandelvira ist, der Palácio del Marqués de Mancera, der ehemalige Getreidespeicher aus dem XVII. Jahrhundert, das Haus von Juan de Medina, der Cárcel del Obispo (Gefängnis des Bischofs) und der Palacio Francisco de los Cobos.

EINE GROSSE VIELFALT AN HISTORISCHEN BAUTEN

Rechts von der Capilla del Salvador beginnt die Calle Baja del Salvador, die zum Hospital de los Honrados Viejos del Salvador und zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man vor allem den Blick auf die Berge von Cazorla und Mágina bewundern kann, führt. Das Hospital de Santiago wurde von Andrés de Vandelvira im späten XVI. Jahrhundert entworfen. Vom Vésquez de Molina -Platz kommt man zum Plaza del Mercado (Marktplatz). Dieser Platz wurde im XIX. Jahrhundert teilweise neu gestaltet. Er weist auch einige interessante Bauten wie die Iglesia de San Pablo aus dem XV./XVI. Jahrhundert und das Ayuntamiento Viejo (Altes Rathaus) auf.

Andere besuchenswerte Paläste der Stadt in der Nähe des Vásquez de Molina-Platzes sind in erster Linie die Casa de las Torres, ein Palast von mittelalterlichem Aussehen mit Renaissance-Zusätzen in Form eines schönen Portals im Plateresken-Stil und in zweiter Linie der Palacio Vela de los Cobos, ein Renaissance-Palast , der im XVI. Jahrhundert nach einem Entwurf von Andrés de Vandelvira erbaut wurde.

Der Palacio de los Condes de Guadiana ist ein Gebäude im manieristischen Stil. Hier ist heute ein Hotel untergebracht. Der Convento de Santa Clara ist eines der ältesten Klöster der Stadt. Es wurde von den Franziskanern im XIII. Jahrhundert gegründet. Im historischen Zentrum gibt es in gleicher Weise andere besuchenswerte Gebäude. Darunter sind die Iglesia de San Pedro, die Iglesia de San Lorenzo und der Convento de San Miguel mit dem Oratorio de San Juan de la Cruz. Schließlich sind auch die Gebäude des Convento de los Carmelitas Descalzos, der Convento de la Inmaculada Concepción, der Palacio de D. Luis de la Cueva, der Palacio del Marqués de la Rambla und auch der Palacio de los Medinilla interessant.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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