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Trier ist eine mittelgroße Stadt im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz, die 100.000 Einwohner zählt. Die Stadt befindet sich am rechten Ufer des Flusses Mosel in einem breiten Becken zwischen den Anhöhen der Eifel im Norden und denen des Hunsrücks im Süden 15 km von der Grenze mit Luxemburg entfernt.
Trier ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Sie wurde von den Römern im Jahr 16 vor Christi Geburt gegründet. Die Stadt entstand in der Nähe einer römischen Ansiedlung, die auf das Jahr 30 vor Chr. zurückging. Die Römer bezeichneten sie mit dem Namen Augusta Treverorum, und sie wurde der Hauptort der Provinz Belgien.
Während des Römischen Reiches gedieh die Stadt. 180 nach Christi wurden die Stadtmauern von 6 km Länge mit 5 Zugangstoren gebaut, von denen heute nur noch die berühmte Porta Nigra übrig ist. Im Jahr 275 wurde die Stadt von den Alemannen zerstört. Aber nach und nach entstand Trier auf immer bedeutendere Weise als zuvor und wurde von 293 bis 395 eine der drei Residenzen des weströmischen Kaisers und ein bedeutender Bischofssitz. Nun war sie bekannt als das „zweite Rom“.
Die Stadt ist berühmt für ihre zahlreichen Gebäude aus römischer Zeit, die noch gut erhalten sind. 1986 wurden die römischen Baudenkmäler (die Porta Nigra, die Kaiserthermen, das Amphitheater, die römische Brücke, die Aula Palatina (Basilika), die Barbara-Thermen, das römische Mausoleum in Igel (wenige Kilometer südwestlich von Trier gelegen), aber auch der Dom Sankt Petrus und die Liebfrauenkirche von Trier in das Verzeichnis des Erbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.
WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE HAUPTATTRAKTIONEN VON TRIER
DIE PORTA NIGRA
Alle römischen Baudenkmäler von Trier – besonders die Porta Nigra – sind heute ein Symbol der Stadt. Dieses vollständig erhaltene römische Tor wurde im II. Jahrhundert nach Christi Geburt aus Sandsteinblöcken erbaut und besteht aus Türmen und aus einer Doppelreihe von Gallerien. Zwischen dem XI. und XVIII. Jahrhundert war das Tor in die Doppelkirche von Sankt Simeon integriert.
DIE ANDEREN RÖMISCHEN DENKMÄLER
Ein anderes gut erhaltenes Gebäude der römischen Stadt Augusta Treverorum ist die Aula Palatina: Eine Gerichtsbasilika mit eingemauerter Apsis bei einer Doppelreihe von Fenstern, errichtet um 310 nach Christi. Diese war der Thronsaal des Kaisers Konstantin. In der Folge wurde sie von den Erzbischöfen und Kurfürsten von Trier als Festung genutzt. Heute ist sie eine protestantische Kirche (Evangelische Kirche zum Erlöser/Konstantinbasilika).
Interessant sind auch die Überreste zweier großer Thermalbäder: Die Kaiserthermen, die auf das IV. Jahrhundert nach Christi zurückgehen, und die Barbarathermen, die im II. Jahrhundert nach Christi gebaut wurden. Aus römischer Zeit sind auch die Überreste des Amphitheaters, das um 100 nach Christi erbaut wurde. Dieses Theater konnte 20.000 Zuschauer aufnehmen. Unter dem Amphitheater befindet sich ein großes Kellergewölbe, das heute noch zugänglich ist. Schließlich ist die Römerbrücke so gut erhalten, daß die Autos hier heute noch über die Mosel fahren können.
Überreste von zwei Basiliken und einem Kaiserpalast befinden sich unter dem Dom, während im Innern der modernen Schutzvorrichtung der Thermen des Viehmarkts Reste eines römischen Thermalbades zu sehen sind. Unter der ehemaligen Benediktinerabtei Sankt Maximin befindet sich eine weitläufige Nekropole aus den Anfängen des Christentums, die mehrere hundert Gräber aus frühchristlicher Zeit und einige der ersten Bischöfe der Stadt umfaßt.
Im Norden der Stadt befindet sich das Pfalzel-Viertel. Hier ließen die spätrömischen Kaiser eine Palastfestung in strategischer Lage nur wenige Kilometer moselabwärts in der Nähe einer zweiten Römerbrücke, die erst kürzlich entdeckt wurde, erbauen. In diesem Viertel besitzen verschiedene Gebäude Überreste von römischen Bauten, die bis zum zweiten Stock reichen.
DIE BAUDENKMÄLER DES MITTELALTERS
Unter den Bauten des Mittelalters ist gewiß der Dom Sankt Peter der bedeutendste, einer der ältesten Deutschlands. Er wurde auf den Überresten eines alten römischen Palastes erbaut. Eine erste Kirche wurde im IV. Jahrhundert nach Christi Geburt gebaut. In der Folge wurde dieser Bau teilweise zerstört.
Der Dom wurde dann im XI. Jahrhundert neu gebaut. 1160 wurde der Ostchor mit der Krypta und der Apsis in schwäbisch-romanischer Form angebaut. Im XIII. Jahrhundert wurde der gotische Kreuzgang errichtet. Das Innere wird von einem breiten Schiff, das von einem weiten Querschiff mit zwei Apsiden zerschnitten wird, gebildet. Hier bewahrt man einen kostbaren Schatz von seltenen karolingischen und ottonischen Inkunabeln und Goldschmuck des X. bis XIII. Jahrhunderts auf. Interessant sind auch die gotische Liebfrauenkirche, die älteste gotische Kirche Deutschlands; sie wurde im XIII. Jahrhundert mit einem Grundriß in griechischer Kreuzform errichtet, während sich auf dem Marktplatz die Sankt Gangolfskirche aus dem XV. Jahrhundert befindet.
DER MARKTPLATZ
Der Hauptmarkt ist das Zentrum des mittelalterlichen Trier. Hier befindet sich die Steipe (Festsaal des Gemeinderats), die Sankt Gangolfskirche, die amtliche städtische Meßstation (Nachbau) im Anschluß an die Steipe, der Pranger (Rekonstruktion), die Straße, die zum Dom führt, und der Zugang zum Jüdischen Viertel. Vom Hauptmarkt führt die Judengasse ins mittelalterliche Jüdische Viertel.
Am Moselufer liegt das Krahnenviertel mit zwei Krähnen, die außergewöhnliche Beispiele für alte Technik und Zeugen eines intensiven Handelsverkehrs der Vergangenheit sind. Der Krahn im Norden geht auf das Jahr 1413 zurück, während der in der Nähe der Römerbrücke 1774 hergestellt wurde. Schließlich ist der Kurfürstliche Palais zu nennen, ein Gebäude im Rokokostil, das zwischen 1756 und 1761 gebaut wurde. Im Garten des Palastes befinden sich Abgüsse von Statuen von Göttern der Barockzeit und Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer.
Von Trier aus kann man vor allem sehr schöne Ausflugsfahrten auf der Mosel machen, oder Sie können eine der zahlreichen Weingüter der Gegend aufsuchen, wo Sie die Moselweine, die zu den besten Deutschlands gehören, probieren können.
WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE MUSEEN IN TRIER
Unter den Museen der Stadt finden wir das Karl-Marx-Haus. Hier wurde Karl Marx 1818 geboren, der berühmte Ökonom und Philosoph. Das städtische Museum Simeonstift ist ein Museum, das Dokumente über die Geschichte der Stadt, Gemälde und Skulpturen vom Mittelalter bis zum XIX. Jahrhundert aufbewahrt, ferner eine Sammlung von Möbeln mit Schreibtischen (Secrétaires) vom XIII. bis XIX. Jahrhundert, eine Sammlung von koptischen Stoffen und eine Sammlung von asiatischen Statuetten im Kleinformat besitzt. Das Spielzeug-Museum beherbergt über 5.000 Exponate vom mechanischen Spielzeug, von Miniaturautos, kleinen Flugzeugmodellen, Zinnfiguren und von Spielzeug, das zur Erforschung des Himmels und des Weltalls anregt, bis zu Spielzeugeisenbahnen und Puppen.
Ein anderes interessantes Museum ist das Rheinische Landesmuseum, das archäologische Fundstücke von der Vorgeschichte bis zur heutigen Zeit ausstellt, darunter die berühmten Reliefs von Neumagen mit Bildern über das Leben an der Mosel in römischer Zeit. Hier befindet sich die größte Sammlung von römischen Münzen nördlich der Alpen und vor allem ein maßstabsgerechtes Modell „Trier in den Jahren 360/370 nach Christi Geburt“, römische Mosaiken, steinerne Stelen, Fundstücke aus frühchristlicher Zeit und aus der Zeit der Merowinger und aus dem Mittelalter.
Schließlich sind noch das Verkehrsmuseum und das Bischöfliche Dom- und Diozesanmuseum, dessen Sammlung Fundstücke aus frühchristlicher Zeit, aus dem Mittelalter und aus der Neuzeit umfaßt, zu nennen. Hierunter befindet sich die mit Fresken besetzte Zimmerdecke, die aus Fragmenten zusammengesetzt wurde, die aus dem konstantinischen Palast unter dem Dom von Trier (IV. Jahrhundert nach Christi) stammen. Diese Frescomalerei stellt eine der bedeutendsten Belege der Malerei der Spätantike dar.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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