Am östlichen Ende Georgiens nahe der Grenze zu Aserbaidschan liegt die schöne Stadt Sighnaghi. Sie liegt auf einem Hügel 800 m über dem Meeresspiegel im Zentrum der Weinbaugebietes Kachetien. Von der Stadt aus haben Sie einen herrlichen Blick auf das darunter liegende Tal des Alazani-Flusses. Wenn der Himmel klar ist, kann man in der Ferne die schneebedeckten Gipfel des Großen Kaukasus sehen. Dieser bekannte Ferienort zeichnet sich durch: Häuser mit Arkaden und Loggien, gepflasterte Straßen, typische Restaurants, Überreste einer Stadtmauer aus dem XVIII. Jahrhundert und verschiedene historische Gebäude aus. Ein Museum für Archäologie und Ethnologie vervollständigt das kulturelle Angebot von Sighnaghi. In der Nähe der Stadt befindet sich das Bodbe-Kloster.
DAS BODBE-KLOSTER
Das Bodbe-Kloster liegt nur 2 km von Sighnaghi entfernt. Seine Ursprünge reichen bis ins vierte Jahrhundert zurück, als Santa Nino – der “Christ von Georgien” – Georgien zum Christentum bekehrte. Nach Abschluß der Bekehrung der Nation zog sich der Heilige zur Meditation in das heutige Kloster zurück und starb und wurde hier bestattet. Kurz nach dem Tod des Heiligen im vierten Jahrhundert wurde über dem Grab von Santa Nino eine erste Kirche errichtet. Das heutige Kirchengebäude wurde im 8./9. Jahrhundert erbaut und in den folgenden Jahrhunderten stark umgebaut. Die Kirche hat drei Schiffe mit drei Apsiden und enthält das Grab von Santa Nino. Neben der alten Kirche befindet sich ein dreistöckiger Glockenturm, der zwischen 1862 und 1885 erbaut wurde. Neben dieser Kirche befindet sich noch eine weitere, größere und neuere Kirche.
Das Kloster war nicht nur wegen des Grabes von Santa Nino von Anfang an ein Ziel für Pilgerfahrten, sondern auch ein wichtiges Zentrum des religiösen und kulturellen Lebens und spielte eine bedeutende Rolle in der Politik des Landes. Im Mittelalter wurden die Kachetenkönige im Kloster gekrönt. In der Sowjetzeit wurde das Kloster geschlossen und das Gebäude in ein Krankenhaus verwandelt. Erst mit der Unabhängigkeit Georgiens 1991 wurde das Kloster wieder eröffnet und restauriert.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.