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Die Insel Sansibar, auch bekannt unter dem Namen Unguja, ist die größte Insel des gleichnamigen Archipels, der sich auch aus den beiden anderen großen Inseln Pemba und Mafia sowie Dutzenden kleinerer Inseln zusammensetzt. Sansibar liegt im Indischen Ozean in einer Entfernung von der Küste Tansanias, die an der dem afrikanischen Kontinent am nächsten gelegenen Stelle 35 km beträgt.
Die Insel erstreckt sich über 1.666 km² und wird von 900.000 Menschen bewohnt. Die Insel, die etwa 40 km nordöstlich von Daressalam liegt, verläuft parallel zur afrikanischen Küste. Sie erstreckt sich von Norden nach Süden über 85 km und mißt an der breitesten Stelle 30 km. Sansibar ist eine flache Insel, deren höchster Punkt nur 200 m aufweist.
EINE INSEL MIT WECHSELVOLLER GESCHICHTE
Sansibar war in der Vergangenheit ein wichtiges Handelszentrum für den Elfenbein-, Nelken- und Sklavenhandel. Die Araber unterhielten ab dem 11. Jahrhundert Handelsbeziehungen zu Sansibar und gründeten entlang der gesamten afrikanischen Ostküste Faktoreien. Mit der Ankunft der Portugiesen im Jahr 1499 lag auch die Insel Sansibar auf ihrer Handelsroute. Sie kontrollierten lediglich den Handel der Insel. So kam es vermutlich nicht zur militärischen Besetzung der Insel.
In den folgenden Jahren kontrollierten die Portugiesen den Handelsverkehr von ihrer 1593 erbauten Festung Mombasa (Forte Jesus de Mombaça) aus. Erst 1698 eroberten die Omanen die Festung nach einer fast dreijährigen Belagerung. Anschließend war Sansibar 200 Jahre lang eines der Hauptzentren des omanischen Reiches und wurde 1840 seine Hauptstadt. 1890 wurde Sansibar ein britisches Protektorat, das erst mit der Unabhängigkeit 1963 endete.
Sansibar besitzt heute ein weitgespanntes Spektrum der Menschheit, das von der islamischen Religion und der Suahelisprache beherrscht wird und wo die Einflüsse der Kulturen, Bräuche und Rassen aus Afrika, Asien und Europa auszumachen sind. Bis heute ist Sansibar als Gewürzinsel bekannt. Hier werden Nelken, Zimt, Muskat, Vanille, Kardamon, Ingwer, Safran und Pfeffer geerntet.
MEER, PALMEN UND STRÄNDE
Heute ist Sansibar touristisch fast ausschließlich für sein Meer und seine Strände bekannt. Die Insel zeichnet sich durch eine lange Reihe weißer Sandstrände aus, die mit kristallklarem Wasser und Palmen geschmückt sind. In den warmen Gewässern der Insel gibt es hervorragende Möglichkeiten zum Schnorcheln, Tauchen, Hochseefischen und für Wassersport. Der aufmerksame Tourist fühlt sich von den Hautfarben der Bevölkerung, von ihren Berufen, von den Kindern, von den alten Häusern, von den Fischern, die ihre Netze reparieren und von den farbenfrohen Kleidern der Frauen angezogen. Zu den wichtigsten Aktivitäten der Bevölkerung zählen Fischfang, Landwirtschaft und Handwerk, während sich einige Frauen der Algensammlung widmen.
STONETOWN
Das historische Zentrum der Stadt Sansibar, die als „Steinstadt“ bekannt ist, zeichnet sich durch enge und verwinkelte Gassen, intarsienbesetzte Holzbalkone, lebhafte Märkte und farbenfrohe Basare aus. Diese bewohnte Altstadt ist eine weitere interessante Gelegenheit, die lokale Bevölkerung zu bestaunen und die Geschichte der Insel zu verstehen. In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurde die Stadt zum Dreh- und Angelpunkt des omanischen Reiches, und hier fand ein blühender Sklavenhandel statt. Sklaven wurden von Sansibar nach Arabien und in weiter entfernte Länder Asiens verschleppt. In der historischen Stadt von Sansibar kann man die alten Häuser sehen, in denen Sklaven gehalten wurden, bevor sie in asiatische Länder verkauft wurden.
Es gibt auch einen Nationalpark auf der Insel, den Jozani Chwaka Bay National Park. Dieser Park im zentral-südlichen Teil der Insel erstreckt sich über eine Fläche von 50 km² und umfaßt den Jozani-Wald im Hinterland und die Lagune von Chwaka Bay. Der Park schützt ein Waldgebiet, in dem Tiere wie Affen (Colobus- und Vervet-Affen) und Antilopen neben Papageien und verschiedene Vogelarten leben. Ein Teil des Parks erstreckt sich entlang der Küste, wo es Mangrovengehölz gibt.
Das Klima von Sansibar.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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