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Rotorua: Thermal- und Naturwunder

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Rotorua, eine Stadt mit sechzigtausend Einwohnern, ist eines der beliebtesten Reiseziele Neuseelands und berühmt für seine geothermischen Aktivitäten, darunter Geysire und kochende Schlammbecken. Die Stadt liegt am Südufer des gleichnamigen Sees in der Region Bay of Plenty im thermischen Herzen der Nordinsel etwa 230 km südöstlich von Auckland.

Der Rotorua-See mit 79 km² ist einer von 16 Seen in der Region, in dessen Zentrum die Insel Mokoia liegt. Der See ist vulkanischen Ursprungs und entstand in einem Krater, dessen letzter Ausbruch vor 240.000 Jahren stattfand. Nicht weit östlich von Rotorua am Fuße des aktiven Vulkans Mount Tarawera mit 1.111 m befinden sich mehrere weitere Seen vulkanischen Ursprungs. Die größten sind die Seen Tarawera  mit 41 km², Rotoiti mit 34 km², Okataina mit 10 km², Rotomahana mit 8 km², Rerewhakaaitu mit 8 km², Rotokakahi (Green Lake), Tikitapu (Blue Lake) und Okareka.

DIE SPIRITUELLE HEIMAT DER MAORI-KULTUR

Rotorua ist die spirituelle Heimat der Maori, die einen Großteil der Bevölkerung der Stadt ausmachen. Mehr als eine Million Menschen besuchen Rotorua jedes Jahr. Die Kultur und das Erbe der Maori beeinflussen die meisten der Aktivitäten, die Rotorua anbietet: Von Mahlzeiten, die nach polynesischer Art in unterirdischen Öfen auf glühenden Steinen zubereitet werden, über Musik und Tanz bis hin zu Museen mit Kunst und Gegenständen der Maori. Im Tamaki Maori Village kann man eine Rekonstruktion eines Maori-Dorfes besichtigen und für einige Stunden in die Kultur und das Leben der Maori eintauchen.

Das Gebiet um Rotorua wurde vom Maori-Stamm der Te Arawa bewohnt, der sich dort vor etwa 600 Jahren niederließ. Die ersten weißen Missionare kamen 1835 hierher, und mit ihrer Ankunft wurden die heißen Quellen der Gegend therapeutisch erschlossen. Das alte Rotorua-Badehaus (Rotorua bathhouse) befindet sich in den Government Gardens in einem großen Gebäude im Tudor-Stil. In diesem Gebäude ist heute das Rotorua Museum of Art and History untergebracht. Hier sind Sammlungen zur bildenden Kunst, Fotografie, Sozialgeschichte und Objekte der Maori-Kultur ausgestellt.

SCHÖNE ORCHIDEENGÄRTEN

Ebenfalls in der Nähe des Museums befinden sich die sogenannten Blue Baths, die Orchideengärten, in denen man eine große Vielfalt an Orchideen bewundern kann, und das wunderbare Polynesian Spa mit Becken und heißen Quellen für Erwachsene und Kinder. Diese gehören zu den bekanntesten Attraktionen Rotoruas. Zu den historischen Gebäuden gehören neben den Thermalbädern auch das Maori-Versammlungshaus Tamatekapua aus dem Jahr 1873, die 1910 erbaute anglikanische Kirche St. Faith’s und der nahe gelegene Kuirau-Park mit kleinen Geysiren, heißen Quellen und einem Aquarium mit tropischen Fischen.

Zu den Attraktionen Rotoruas gehört der Rainbow Springs Kiwi Wildlife Park, wo ein Wanderweg an Bächen und mit Fischen gefüllten Teichen entlangführt. Seltene Vögel wie Kiwis und Tautaras können hier beobachtet werden, während die angrenzende Rainbow Farm zeigt wie Schafe geschoren werden.

DIE GEOTHERMISCHE ZONE

Einer der berühmtesten Geysire der Welt befindet sich in Rotorua. Es ist der Pohutu-Geysir im Whakarewarewa-Thermalgebiet. Dieser Geysir bricht bis zu 30 m hoch aus und das etwa zwanzigmal am Tag. Im Whakarewarewa-Thermalgebiet gibt es etwa 500 Becken, von denen die meisten alkalische, chloridhaltige heiße Quellen sind. Außerdem gibt es etwa 65 Geysire, von denen sieben aktiv sind.

Das gesamte Gebiet um Rotorua ist reich an Thermal- und Naturwundern, die Sie auf gut ausgebauten Wegen erwandern können. Zu den schönsten Gegenden gehört Waimangu (Waimangu Volcanic Valley), wo sich der Frying Pan Lake, die Cathedral Rocks und der Inferno Crater befinden. Ein weiteres sehenswertes Gebiet ist Waiotapu (Waiotapu Thermal Wonderland) mit seinen farbenprächtigen Geysiren, Fumarolen und vulkanischen Seen. Hier gibt es unter anderem den Champagne Pool, die Artist’s Palette und die Primrose Terraces zu besichtigen. In der Gegend von Tikitere befindet sich Hell’s Gate, Rotoruas aktivstes geothermisches Gebiet und Heimat der Kakahi Falls, den größten heißen Wasserfällen der Südhalbkugel.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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