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Georgien ist ein flächenkleines Land, für das meistens 8-10-tägige Reisen angeboten werden. In so kurzer Zeit ist es jedoch nicht möglich, mehrere Gebiete des Landes zu besuchen, so daß meine Wahl auf eine vollständigere Reiseroute von zwei Wochen fiel. Selbst mit zwei Wochen haben Sie nicht die Möglichkeit, jede Ecke Georgiens zu sehen. Aber auf dieser Rundreise werden Sie die meisten Touristenattraktionen dieser landschaftlich reizvollen Bergnation am Scharnier von Europa und Asien sehen.
DIE BERGE DES KAUKASUS
Die Reise durch Georgien dauert 15 Tage. Es ist eine vollständige und gut strukturierte Reiseroute, die Ihnen einen Überblick über das Land ermöglicht. Die Reise ermöglicht es Ihnen, die Berggebiete des Landes zu sehen. In den 15 Tagen der Tour werden die Berge des Großen Kaukasus dreimal durchquert, wobei einige Tage im herrlichen, isolierten Tuschetien verbracht werden. Ein Tag ist dem Berg Kasbek gewidmet, den wir leider aufgrund der tief hängenden Wolken nicht gesehen haben, während ein paar Tage dem herrlichen Swanetien und seinen Bergdörfern gewidmet waren, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind.
Unter den Berggebieten sind Tuschetien und Swanetien die schönsten, aber meine Wahl wird durch die Tatsache beeinträchtigt, daß wir an dem Tag, der dem Berg Kasbek mit 5.047 m über dem Meeresspiegel gewidmet werden sollte, tiefe Wolken den Blick auf den Berg verstellten. Seine Gletscher hätten meine Wertschätzung der Reise durch Georgien erhöht.
IN DEN FELS GEHAUENE KLÖSTER UND STÄDTE
Die Reise ermöglicht es Ihnen einige in den Fels gehauene Städte und Klöster zu besuchen wie das Felsenkloster Davit Gareja an der Grenze zu Aserbaidschan, wo Sie nach einer Stunde Trekking wunderschöne Höhlen mit religiösen Fresken bewundern können. Ich würde dem Reiseveranstalter empfehlen, den örtlichen Mitarbeiter zu bitten, Trekkingstöcke mitzubringen, die aufgrund des rutschigen Geländes nützlich sind. Ein weiterer schöner Ort ist die Höhlenstadt Uplistsiche, deren goldenes Zeitalter vom 6. Jahrhundert vor Christi bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. bestand.
Besonders gut hat mir die Felsenstadt Vardzia in Südgeorgien nahe der türkischen Grenze gefallen. Die Stadt befindet sich an einer riesigen Felswand, die zum Zeitpunkt ihres Baus im XII. Jahrhundert die aus dem Felsen gehauene Stadt vor den Augen Ortsunkundiger verbarg. Ein Erdbeben im späten XIII. Jahrhundert hat aber die unterirdische Stadt irreparabel beschädigt. Die Stadt war riesig und war auf 13 Ebenen mit Dutzenden von Höhlen, Tunneln und Treppen gebaut, die sich alle im Inneren des Berges befanden. Eine Herkulesleisting! Zu erwähnen ist auch, daß vor dem Erreichen Vardzias eine imposante Festung, die von Khertvisi, auf einem Felsvorsprung zu sehen ist.
DIE HAUPTSTADT TBILISI (TIFLIS)
Die Hauptstadt Tiflis wird dreimal besucht: Bei der Ankunft, bei der Rückkehr aus Tuschetien und am Ende der Reiseroute. Die Stadt ist eindrucksvoll und voller Leben und wiederholte Besuche ermöglichen es Ihnen, sie von ihrer besten Seite kennen zu lernen. Die Wahl eines zentral gelegenen Hotels ermöglicht es Ihnen, jede Sehenswürdigkeit fußläufig zu erreichen.
DIE KIRCHEN
Während der Reiseroute mangelt es nicht an Besuchen in Klöstern und Kirchen, für die Georgien berühmt ist. An den ersten Tagen der Tour stechen die Kirchen der Hauptstadt Tiflis hervor wie zum Beispiel die Sioni-Kathedrale, die Metechi-Kirche und die Anchischati-Basilika. In Kachetien ist das schönste Gebäude die Kathedrale von Alaverdi. Die alte religiöse Hauptstadt Georgiens Mzcheta hat mehrere interessante Kultstätten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören: Gremi mit seiner von Mauern umgebenen Kirche, ferner die Stadt Akhaltsikhe mit der restaurierten Zitadelle und einer Moschee, einer Kirche und einer Synagoge und der prächtige Kirchenkomplex des Gelati-Klosters in der Nähe von Kutaisi.
DAS SCHWARZE MEER, DIE HÖHLEN UND DIE MUSEEN
Eines Tages hielten wir auch am Schwarzen Meer, wo wir in der modernen Stadt Batumi übernachten. Ein paar Kilometer weiter besuchen wir die imposante römische Festung Gonio-Asparus mit gut erhaltenen Mauern. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen der östlichen Außenposten des antiken Römischen Reiches.
An einem anderen Tag besuchen wir die Karsthöhle von Prometheus in der Nähe von Kutaisi, ein interessanter Besuch, der mit einer kurzen Bootsfahrt in den Höhlen endet. Leider verunstalten die viel zu vielen farbigen Lampen die Höhle. Einer der letzten Besuche ist dem Museum des umstrittenen Politikers Stalin vorbehalten, das in seiner Geburtsstadt Gori besteht.
Unter den Museen sind die von Tiflis sehr interessant, darunter das Nationalmuseum Georgiens. Aber auch das kleine Museum der römischen Festung Gonio, das Ethnographische Museum von Mestia in Swanetien und das Museum der Zitadelle von Achaltsiche sind einen Besuch wert.
GEDANKEN ZUR REISE DURCH GEORGIEN
Tuschetien mit den prächtigen Bergwiesen und den Dörfern mit den Turmhäusern von Omalo und Dartlo ist die Region der Reise durch Georgien, die ich am meisten schätze. Die Straße des Abano-Passes in 3.000 Höhe mit beeindruckenden Abgründen, aber auch mit spektakulären Ausblicken, ist eine Reise wert. Auch Swanetien mit den historischen Dörfern Mestia und Ushguli mit den schneebedeckten Bergen des Großen Kaukasus im Hintergrund sind besuchenswert. Unter den Kirchen gefielen mir besonders die Kirchen im Gelati-Kloster und die Kirchen von Mzcheta. Die Felsenstadt Vardzia, die römische Festung Gonio-Asparus und die von Khertvisi in der Nähe von Vardzia möchte ich besonders hervorheben.
Die georgische Bevölkerung ist freundlich und hilfsbereit, aber sie ist immer noch eine Bergbevölkerung, und sie verteilt nicht zu viel Lächeln. Das Land ist sicher, und ich habe selbst nachts in der Hauptstadt keine Risiken oder Probleme gespürt. Das Essen ist gut, wenn auch manchmal etwas einseitig. Interessant ist das völlige Fehlen von Süßspeisen bei den Mahlzeiten, auch wenn es gute Konditoreien gibt. So ist die Konditorei in Achaltsiche in der Nähe des Hotels, in dem wir gewohnt haben, bemerkenswert. Es gibt frisches Obst, das an den vielen Ständen auf den Straßen gekauft werden kann. Die Lebenshaltungskosten sind für einen Reisenden aus Europa gering. Für 5 Euro kann man in einem Restaurant gut essen.
Wenn Sie mehr über die Orte erfahren möchten, die ich auf meiner Reise durch Georgien besucht habe, empfehle ich Ihnen die Lektüre der Internet-Seiten des Fremdenverkehrsamtes Georgiens.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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