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Reise durch Namibia und Südafrika. Die Reiseroute in Namibia und Südafrika wurde einige Monate vor der Abreise geplant und vorbereitet. Als unsere erste Erfahrung im südlichen Afrika entschieden wir uns, unbeschwert zu reisen, indem wir uns auf einen erfahrenen, örtlichen Führer stützten. Für die Organisation, Buchung und Führung habe ich alles über das Internet abgewickelt unter Bezugnahme auf Herrn Erich Weilbächer, Inhaber von E. Safari & Tours, Windhoek, Namibia. Erich wurde mir von einem Freund in Namibia empfohlen. Erichs Professionalität und Leidenschaft für die Natur seines Landes und seinen Beruf ist das Beste, was Sie sich für eine unvergeßliche Reise wünschen können.
Das Fahrzeug für die Safari durch Namibia und Südafrika bis zu den Augrabies-Wasserfällen: Toyota Land Cruiser 4×4, ausgestattet mit Zusatztank, 2 Reserverädern, Wassertank, Erste-Hilfe-Ausrüstung und Kühlschrank. Reiseleiter: Erich Weilbächer von E. Safari & Tours.
Das Fahrzeug für die Safari durch Südafrika ab den Augrabies-Wasserfällen: Volkswagenkleinbus, Fremdenführerin: Sabine Rahn von Mosaic Tours and Services.
Die Organisation der gesamten Reise durch Namibia und Südafrika lag in den Händen von Erich Weilbächer von E. Safari & Tours, Windhoek, Namibia.
REISEROUTE IN NAMIBIA
- 8. August Flug PARIS-Johannesburg-Windhoek
- 9. August WINDHOEK: Nach 40 km Ankunft in Windhoek am frühen Morgen. Stadtrundfahrt, Abendessen in Joe’s Beerhouse, Übernachtung in: Klein Windhoek Guesthouse
- 10. August WINDHOEK-SPREETSHOOGTE PASS-SESRIEM-DESERT HOMESTEAD (310 km) Khomas-Hochland, Spreetshoogte-Pass, Naukluft, Sesriem-Schlucht. Übernachtung in: Desert Homestead
- 11. August DESERT HOMESTEAD-SOSSUSVLEI-NAMIB-RAND-AUS (340 km) Sossusvlei, Düne 45, Namib-Rand, Tirasberge, Aus. Übernachtung in: Klein Aus Vista
- 12. August AUS-KOLMANSKUPPE-LÜDERITZBUCHT-AUS (250 km) Aus, Kolmanskuppe, Lüderitzbucht, Diaz Point, Garub (Wildpferde), Aus. Übernachtung in: Klein Aus Vista
- 13. August AUS-FISCHFLUSS-SCHLUCHT (290 km)-Aus, Gondwana Cañon Park, Fischfluß-Canyon. Übernachtung in: Canyon Roadhouse
- 14. August FISCHFLUSS-SCHLUCHT-KEETMANSHOOP-KGALAGADI-TRANSFRONTIER-PARK (440 km) Fischfluß-Schlucht, Naute-Stausee, Ketmanshoop, Köcherbaumwald, „Spielplatz der Riesen“, Aroab, Einreise in die Republik Südafrika nach Rietfontein, Kgalagadi Transfrontier Park. Übernachtung in: Bungalow 30 km vom Parkeingang entfernt
REISETAGEBUCH IN NAMIBIA
REISE DURCH NAMIBIA: 8. August
EUROPA-JOHANNESBURG-WINDHOEK
Wir reisen endlich in das südliche Afrika! Unser Flug nach Paris startete pünktlich um 16.00 Uhr und landete nach etwas mehr als einer Stunde auf dem Flughafen Charles de Gaulle, wo wir den Flug von Air France um 19.40 Uhr nach Johannesburg nehmen.
REISE DURCH NAMIBIA: 9. August
WINDHOEK (40 km)
Wir kommen um 06.00 Uhr morgens in Südafrika an, wo ein anderes Flugzeug auf uns wartet. Diesmal von Air Namibia, um endlich Windhoek, die Hauptstadt Namibias, zu erreichen.
Wir kommen pünktlich um 08.30 Uhr am Ziel an. Wir holen das Gepäck in weniger als zehn Minuten ab, wahrscheinlich zu schnell, denn sobald wir die Gepäckkontrolle hinter uns haben, taucht nicht einmal der Schatten unseres künftigen Reiseleiters auf. Wir waren so beunruhigt, daß einige Einheimische es bemerkten und uns rieten, unseren Begleiter mit dem Lautsprecher vom Informationsschalter aus ausrufen zu lassen.
Am Informationsschalter macht eine nette junge Dame die Ankündigung und nach einer Minute erscheint Erich (E. Safari & Tours), ein Mann in den Fünfzigern, gekleidet als respektabler, achtunggebietender Fremdenführer und entschuldigt sich sehr für die Verspätung aufgrund eines Lastwagens, der die Ausfallstraße in der Stadt versperrt hatte. Nun können wir in einen Volkswagenbus einsteigen, laden unsere Koffer ein und starten unser Abenteuer.
AUF DEM WEG NACH WINDHOEK
Wir fahren in Richtung Windhoek, das etwa 35 km vom Flughafen entfernt ist und treffen auf dem Weg zum ersten Mal auf Tiere: Die ungewöhnlichen Paviane, die gefährlich sein können, wie wir später feststellen werden, da sie den Menschen ohne Angst Lebensmittel aus der Hand reißen. Sie steigen ins Auto und brechen alles auf, um nach Nahrung zu suchen.
Was uns hier in Namibia sofort auffiel war der so klare und blaue Himmel, daß man Hunderte von Kilometern weit sehen kann. Wir befinden uns auf einem Plateau mit einer Höhe von 1.650 Metern und vor Bergen, die eine Höhe von 2.500 m über dem Merresspiegel erreichen und die Stadt umgeben.
Wir kommen im Klein-Windhoek Guesthouse an, einer schönen und komfortablen Unterkunft, in der wir nur eine Nacht bleiben, bevor wir die eigentliche Reise antreten. In der Zwischenzeit wollen wir den Besuch der Stadt nach einem kurzen, aber reichhaltigen Frühstück nicht verpassen. Gegen 11.30 Uhr fahren wir mit Buddy, unserem heutigen Fahrer, nach Windhoek.
DURCH WINDHOEK
Es ist ein wunderschöner Tag und das Wetter ist sehr angenehm. Unser erster Halt ist dort, wo sich das Wahrzeichen der Stadt befindet: Die lutherische Christuskirche, deren Design und Struktur ingewöhnlich sind und 1907 im deutschen Baustil errichtet wurde. Anschließend besuchen wir die nahe gelegene deutsche Festung Alte Feste, in der sich ein Mehrzweckmuseum befindet, das die Geschichte der Unabhängigkeit Namibias, Möbel, Graffiti, Musik und Keramik bietet.
Wir verpassen keinen Besuch des Regierungsgebäudes (Tintenpalast genannt und zwischen 1910 und 1913 erbaut), das wir leider nur von außen in Augenschein nehmen können, in dessen Nähe sich ein wunderschöner grüner Garten mit Springbrunnen und Korallenbäumen befindet. Der Markt mit Holzschnitzereien der verschiedenen schwarzen Bevölkerungsgruppen fällt auf. Die Verkäufer sind freundlich und preisen ihre Objekte an. Interessant war der Besuch des alten Bahnhofs aus dem Jahr 1912, der noch immer in Betrieb ist und dessen Ausrüstungsgegenstände die Atmosphäre um 1900 nachempfinden lassen.
Wirklich übertrieben ist das neue Parlamentsgebäude: Ein großes, im Bau befindliches Gebäude mit Messinggeländern, die das gesamte Gebäude umgeben und in denen wir Tierstatuen in natürlicher Größe sehen konnten.
JOE’S BEERHOUSE
Nachdem wir uns ein paar Stunden im Zimmer ausgeruht haben, gehen wir um 19.00 Uhr in Joe’s Beerhouse in Klein-Windhoek, wo wir einen Termin mit einem Freund zum Abendessen haben. Das Restaurant ist das zünftigste der Stadt und in einem ganz besonderen Stil mit seltsamen Gegenständen ausgestattet. Trophäen einheimischer Tiere hängen an den Wänden. Es gibt sogar einen Tisch mit Toilettenhockern! Das Restaurant ist bekannt für afrikanisches Wildbret, und wir möchten auf keine Fleischsorte verzichten. Wir probieren das Fleisch vom Zebra, Springbock (Gazelle), Gemsbock (Oryx), Krokodil und Kudu. Keine der Fleischsorten hat uns enttäuscht.
REISE DURCH NAMIBIA: 10. August
WINDHOEK-SESRIEM-DESERT HOMESTEAD (310 km)
Wir sitzen auf der Veranda unseres Zimmers und der Blick schweift bei Sonnenuntergang über die Berge der Naukluft. Vor uns haben wir eine Fläche gelben Grases, die dunklen Umrisse der Berge und das Rot, Rosa und Purpur des Himmels, alles in einer Stille, die nur vom Gesang der Grillen unterbrochen wird. Es ist unser zweiter Abend im südlichen Afrika.
DAS NAUKLUFT-GEBIRGSMASSIV
Heute morgen haben wir einen Zwischenstopp eingelegt, um einige unserer Euro in südafrikanische Rand (ZAR) einzuwechseln. Wir haben es vorgezogen, Rand einzuwechseln, da sie auch in Namibia akzeptiert werden, während der namibische Dollar in Südafrika als Zahlungsmittel nicht anerkannt ist.
Die Reise nach Namibia beginnt. Wir verließen Windhoek um 9 Uhr morgens und wagten uns ins ursprüngliche Afrika zwischen Savannenlandschaften mit Akazien, kargen Bergen und mit gelbem Gras bedeckten Hochebenen.
Ein paar Kilometer von der Stadt entfernt wurden wir an einem Kontrollpunkt von einem Polizisten angehalten, der die Dokumente unseres Fahrzeugs und die unseres Fremdenführers überprüft. Dann wurde die Straße unbefestigt, aber blieb in gutem Zustand. Wir fuhren zuerst auf der C26, dann auf die D1265 und D1261. Dann nahmen wir die D1275, die am Spreetshoogte-Paß auf fast 2.000 m steigt.
Die Landschaft, die vom Paß aus gesehen werden kann, läßt Sie atemlos werden. Sie dominiert die große Steilküste der Namib-Wüste von oben und in der Ferne können Sie das sandige Meer der Wüste sehen und die Berge mit den Schatten, die durch den Stand der Sonne verursacht werden, erscheinen richtig schön.
DIE WÜSTE NAMIB
Wir beginnen dann den Abstieg in die darunter liegende Ebene und haben auf beiden Seiten der Straße spektakuläre Ausblicke. In nur 4 km steigen wir fast 1.000 m ab! Unterwegs sehen wir Strauße und Paviane.
Wir halten in Solitaire, wo es eine Tankstelle und ein Restaurant mit einer Bar gibt. Hier essen wir ausgezeichnet mit reichlich vorhandenem Apfelstrudel zu Mittag. Kurz darauf entdecken wir eine Herde Springböcke (Gazellen), die wirklich wohl geformt und elegant sind. Wir umrunden die eindrucksvollen Naukluftberge in einer Landschaft von seltener Schönheit. Wir erreichen Sesriem, wo unser Fremdenführer Erich Eintrittskarten für den morgigen Besuch von Sossusvlei kauft.
SESRIEM-SCHLUCHT
Wir betreten die Sesriem-Schlucht, eine kleine Schlucht, die sich der Fluß Tsauchab gegraben hat, wobei das Wasser im Sossusvlei versickert. Dieser Fluß liegt die meiste Zeit des Jahres trocken, so daß wir in der Schlucht spazierengehen konnten. An den Felswänden ist der Wechsel zwischen nassen und trockenen Perioden während der verschiedenen geologischen Epochen deutlich zu erkennen. Wirklich ein schöner und interessanter Tag!
Der Ort, an dem wir übernachten, das Desert Homestead, ist wirklich wunderschön. Wir befinden uns in einem suggestiven Szenario. Morgen haben wir einen frühen Weckruf um 4.45 Uhr. So können wir die Dünen von Sossusvlei kurz nach Sonnenaufgang sehen. Nun hoffen wir auf einen weiteren schönen Tag!
REISE DURCH NAMIBIA: 11. August
DESERT HOMESTEAD-SOSSUSVLEI-AUS (500 km)
Wir wachen heute morgen um 4.45 Uhr auf und machen uns auf den Weg zu den Dünen von Sossusvlei. Wir kommen kurz vor Sonnenaufgang am Parkeingang an, und die Tore sind noch geschlossen. Der Park ist vom Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet. Wir warten ein bißchen und fahren dann hinein. Nach einigen Kilometern sehen wir die ersten roten Dünen und auch einige Tiere: Gemsböcke (Oryx), Strauße und Springböcke (Gazellen). Die Dünen sind wunderschön und haben im Morgengrauen bei noch tiefstehender Sonne sagenhafte Schatten und Lichtkontraste.
SOSSUSVLEI
Wir kommen am Ende der asphaltierten Straße an und fahren die letzten Kilometer der unbefestigten Straße bis nach Sossusvlei. Dies ist der Punkt, an dem die Sanddünen das Weiterfließen des Flusses Tsauchab blockieren.
Aus der Sicht der Niederschläge war dieses Jahr ein wirklich außergewöhnliches. Das Flußwasser hat Sossusvlei problemlos erreicht, und auch heute einige Monate nach der Regenzeit gibt es mitten in der roten Wüste Teiche und Grünflächen. Wir steigen auf eine Düne. Dabei ist das Unternehmen ziemlich anstrengend, aber das Panorama, das man von oben bewundern kann, ist phantastisch. Um uns herum gibt es ein Meer von rot-orangefarbenen Dünen in verschiedenen Formen und Größen. Einige Dünen sind wirklich groß wie Hügel, und es gibt Teiche, die von einem intensiven Grün von Sträuchern umgeben sind. Eine surreale Landschaft!
DÜNE 45
Wir fahren die asphaltierte Straße zurück und halten an verschiedenen Punkten an. Dann besuchen wir die berühmte Düne 45, eine riesige Düne in einer Landschaft, von der jeder Fotograf träumt. Im Hintergrund der riesigen rot-orangefarbenen Düne der Namib stehen ausgetrocknete Bäume. In diesem Jahr gibt es dank des intensiven Regens auch eine gelbe Grasdecke, die die gesamte Ebene unter den Dünen bedeckt. Der Kontrast der Farben schafft phantastische Szenarien: Das intensive Blau des Himmels, das Rot-Orange der Dünen und das Gelb des Grases. Auf einer Seite mehrerer Dünen wachsen grüne Grasbüschel, die auf die vom Atlantik ausgehende Feuchtigkeit zurückzuführen ist.
Nach einem Zwischenstopp im Desert Homestead machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Aus. Wir benutzen die D845. In diesem Gebiet sehen wir seltsame Kreise auf dem Erdboden: Einige Meter im Durchmesser, in denen kein Gras wächst. Es scheint, daß sie auf Erdmagnetismus zurückzuführen sind. Wir folgen der C27 und betreten das Namibrand-Naturreservat, das größte private Naturschutzgebiet Afrikas. Hier sehen wir in der Ferne Hartmann-Zebras, Springböcke, Strauße und Gemsböcke.
DAS NAMIBRAND-NATURRESERVAT
Die Landschaft, die wir durchfahren, ist wunderschön. Im Nachhinein ist sie meiner Meinung nach die schönste, die wir auf unserer Reise durch Namibia gesehen haben, zusammen mit dem, was wir am selben Tag entlang der D707 sehen. Es gibt dunkle, felsige Berge, gelbes Gras, das sowohl die Berge als auch die Ebene bedeckt, und Savanne mit spärlichen Bäumen: Es ist eine urweltliche Landschaft.
Nach einer Lunchpaket-Pause an der Landstraße biegen wir auf die D707 ab. Auch hier ist die Landschaft unbeschreiblich eindrucksvoll. Manchmal tauchen die roten Dünen der Namib auf, dann das Meer aus gelbem Gras, dann eine weiße Strecke, die von den Sporen des Grases bedeckt ist und wie Schnee wirkten. Schließlich vervollständigen die fast 2.000 m hohen Gipfel der Tirasberge das Szenario. Unterwegs bewundern wir auch ein besonders schönes Exemplar von Kokerboom (Köcherbaum). Wir erreichen dann Aus, wo wir zwei Nächte in Klein Aus Vista unterkommen, eine ausgezeichnete Bleibe mit schönen, geräumigen Zimmern mit Blick auf prächtige afrikanische Sonnenuntergänge.
REISE DURCH NAMIBIA: 12. August
AUS-KOLMANSKUPPE-LÜDERITZBUCHT-AUS (250 km)
Heute morgen stehen wir um 6.45 Uhr auf. Wir fahren in Richtung Atlantik zur Stadt Lüderitzbucht. Unterwegs weicht die Wüste zu einer rosa-gelben Sandwüste. Nach mehr als zwei Stunden erreichen wir Kolmanskuppe, eine zur Geisterstadt gewordene Siedlung aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Stadt entwickelte sich aufgrund der Entdeckung von Diamanten, hatte eine kurze Blütezeit mit engagierten Theaterkünstlern aus Europa für Vorstellungen im örtlichen Theater. Das Städtchen hatte damals zwischen 2.000 und 3.000 Einwohner und verfügte über ein Krankenhaus mit 250 Betten. Dann wurden weiter südlich Diamanten gefunden und Kolmanskuppe wurde aufgegeben. Heute gibt es Überreste von Häusern, die vom Sand zugeweht sind, das Theater und Überreste von Gleisen, auf denen Maultiere Straßenbahnen zogen. Ein Besuch dieses ehemaligen Diamantengebietes ist lohnenswert!
LÜDERITZBUCHT
Nach weiteren 10 km erreichen wir Lüderitzbucht am Atlantik, die erste deutsche Niederlassung im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Ein wirklich einzigartiges Städtchen! Es sieht aus wie eine deutsche Siedlung am kalten Atlantik, die an den Wüstenrand katapultiert worden ist.
Interessant ist die lutherische Kirche auf einem Felshügel, die ich als Kind in meinem Geographiebuch gesehen hatte und die mich über Lüderitzbucht nachdenken ließ. Die Stadt liegt an einer eindrucksvollen Meeresbucht mit Privathäusern und öffentlichen Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit. Dank spanischer Investoren hat die fischverarbeitende Industrie in letzter Zeit einen Aufschwung genommen. Wir essen im Eagle Nest Hotel zu Mittag, das sich in einer günstigen Lage am Meer befindet.
Wir versuchen dann, den Diaz Point zu erreichen, wo Bartolomeu Dias 1487 gelandet ist, und wo er zum Gedenken an seine Landung einen Padrão, ein Steindenkmal mit dem Symbol Portugals erichtete. Aufgrund der Regenfälle ist das Gebiet mit Wasser überflutet. Nach einer ersten Furt, die wir fast ohne Probleme überquerten, abgesehen von der Tatsache, daß wir ein Fenster offen gelassen hatten, durch das das Meerwasser hereinkam und uns allen eine ungewollte Dusche verabreicht hat. Wir kommen ein paar hundert Meter vom Dias Point entfernt an, aber hier versperrt uns eine neu entstandene Wasserfläche den Weg und hindert uns daran, unser Ziel zu erreichen.
DIE WILDEN PFERDE VON AUS
Auf dem Rückweg haben wir einige Pflanzen- und Blumenarten bewundert, die dank der überraschenden Regenfälle dieses Jahres gewachsen sind. Nach Angaben unseres Reiseführers gab es in mehr als 40 Jahren keinen derart hohen Niederschlag.
Ein paar Kilometer von Aus entfernt halten wir an, um die berühmten Wildpferde zu sehen. Ein wirklich schöner Anblick: Hunderte von Pferden (vielleicht 200), die frei in einem Tal mit gelbem Gras weideten. Es wird vermutet, daß diese Pferde während des Ersten Weltkrieges von der vor den Südafrikanischen Streitkräften sich zurückziehenden deutschen Schutztruppe zurückgelassen wurden, und die Pferde sich an dieses harte Wüstenklima angepaßt haben.
REISE DURCH NAMIBIA: 13. August
AUS-FISCHFLUSS-SCHLUCHT (300 km)
Heute starten wir gegen 9 Uhr von Aus. Hier hatten wir zwei Nächte verbracht. Wir durchqueren riesige, eintönige Gebiete mit flachen Bergen am Horizont, die denen von Arizona ähneln. Unser Ziel ist die Fischfluß-Schlucht. Kurz bevor wir unsere neue Unterkunft erreichten – das Canyon Roadhouse – sahen wir 4 Hartmann-Zebras, die für einen Moment stehen blieben, um uns zu beobachten und dann zu einem Galopp ansetzten.
Gegen 12 Uhr mittags, der besten Zeit, um den beleuchteten Grund der Schlucht zu beobachten, erreichten wir den Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht. Die Schönheit der Landschaft ist atemberaubend. Diese Schlucht ist gewaltig. Sie hat sich in 8 Millionen Jahren durch die tektonische Kraft gebildet und einen Riss im Boden durch das Hineinbohren des Fischflusses hervorgerufen. Der Fischfluß führt immer noch Wasser, und man sieht vom Aussichtspunkt deutlich wie das Wasserband die Sonnenstrahlen reflektiert.
DIE FISCHFLUSS-SCHLUCHT
Die Fischfluß-Schlucht ähnelt dem Grand Canyon in Arizona, hat jedoch unterschiedliche Farben. Wir halten an einem Aussichtspunkt, von dem aus wir unterhalb die Flußbiegung sehen, die zwischen den Felswänden des Canyons verläuft. Dank der jüngsten Regenfälle ist ein Teil der Wände des Canyons mit gelbem Gras bedeckt. Wir sehen die Unermeßlichkeit dieses Meisterwerks der Natur aus zwei sehr schönen Blickwinkeln.
Richtig war die Entscheidung unseres Fremdenführers Erich gegen Mittag anzukommen, um so die Schlucht vollständig beleuchtet zu sehen. Wir nehmen einen schnellen Imbiß am Rande der Schlucht ein, und dann zeigt uns Erich die Vegetation des Geländes. Wir beobachten verschiedene Pflanzen und Blumen, einschließlich des giftigen Wolfsmilchgewächses (Euphorbia), das in seiner Form einem Kaktus ähnlich ist.
Nach unserem Imbiß fahren wir zu unserem nächsten Hotel, dem Canyon Roadhouse, einem interessanten Ort mit Oldtimern. Nach einem kurzen Nickerchen fahren wir um 15.30 Uhr wieder in die Schlucht. Wir sehen Springböcke, Paviane und Strauße und halten an anderen Aussichtspunkten, um das wechselnde Licht an den Wänden der Schlucht zu bewundern. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang. Wirklich ein aufregendes Erlebnis!
REISE DURCH NAMIBIA: 14. August
FISCHFLUSS-SCHLUCHT-KEETMANSHOOP-REPUBLIK SÜDAFRIKA (430 km)
Heute fahren wir um 7.30 Uhr los. Unser nächstes Ziel ist die Kalahari-Halbwüste in Südafrika. Unterwegs halten wir am Staudamm des Löwen-Reviers, wo es eine Versuchsstation für den Anbau von Weinreben und Dattelpalmen gibt. Wir halten in Keetmanshoop an, einer Stadt, die 1860 von der Rheinischen Missionsgesellschaft gegründet wurde, um die Bevölkerung der Namas zum Christentum zu bekehren. In Keetmanshoop beobachten wir die Bevölkerung auf den Straßen. Aufschlußreich sind einige Trachten, bei denen die Frauen ihren charakteristischen Kopfschmuck auf der Vorderseite zusammengeknotet haben.
DER KÖCHERBAUMWALD
Ein paar Kilometer entfernt besuchen wir das Köcherbaumgelände und den „Spielplatz der Riesen“, zwei natürliche Attraktionen: Die erste ein kleiner Wald von Köcherbäumen und die zweite ein Ort von riesigen Steinblöcken, die Riesen nach ihren Spielen zurückgelassen haben könnten.
Wir fahren weiter nach Aroab und erreichen in Rietfontein den Grenzposten zur Republik Südafrika. Wir verlassen Namibia nur ungern und ziehen weiter zur Republik Südafrika. Die Straße, der wir benutzen, ist noch im Bau. Entlang der Landstraße gibt es einige Hütten, in denen die San (Buschleute) leben. Südafrika ist auf den ersten Blick ein weniger sauberes und schlechter gepflegtes Land als Namibia, ein Eindruck, der an den nächsten Tagen von uns noch überprüft werden wird. Davon erhielten wir aber in den folgenden Tagen keine Bestätigung. Es war wahrscheinlich nur die Situation in diesem abgelegenen Winkel des Landes.
Heute Nacht müssen wir in einem kleinen Haus im Busch bleiben und essen gegrilltes Lammfleich und Grillwürstchen. Wir mußten drei Nächte in der Twee Rivieren Lodge des Kalagadi Parks bleiben, aber für die erste Nacht haben wir kein freies Zimmer gefunden. Wir werden uns morgen früh bemühen, einen Platz in der Lodge für die nächsten zwei Nächte zu bekommen, um in diesem Park bleiben zu können.
Die Reise geht weiter in der REPUBLIK SÜDAFRIKA. >>>>
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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