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Maranhão ist ein Bundesstaat im Nordosten Brasiliens und liegt zwischen dem Atlantischen Ozean und den brasilianischen Staaten Piauí, Tocantins und Pará. Das Territorium des Staates ist reich an Wäldern. Im Nordteil des Staates befindet sich eine weite Ebene, die von zahlreichen Flüssen durchfurcht wird. Im Osten entlang der Grenze zu Piauí verläuft der Fluß Parnaíba, während es im Westen an der Grenze zu Pará und Tocantins die Flüsse Gurupí und Tocantins sind.
Die Küste des Staates ist niedrig und zerklüftet und erstreckt sich über 640 km. Übersät von zahlreichen Inseln zeigt die Küste weite Einbuchtungen wie die Buchten von São Marcos und São José.
Der größte Teil Maranhãos liegt unter 300 m über Normalnull. Nur im Südteil des Staates erhebt sich das Gelände in der Gestalt von Bergketten und niedrigen Hochebenen. Dies sind die äußersten Ausläufer des brasilianischen Planalto Central. Hier befinden sich die Serra do Penitente, die Serra das Alpercatas und die Chapada das Mangabeiras. In der letztgenannten Bergkette befindet sich der höchste Punkt von Maranhão mit 804 m.
EIN TERRITORIUM, DAS DIE KOLONISIERUNG DURCH FRANZOSEN, NIEDERLÄNDER UND PORTUGIESEN ERLEBT HAT
Nach zaghaften portugiesischen Kolonisierungsversuchen im XVI. Jahrhundert war Maranhão am Anfang des XVII. Jahrhunderts nur nominell in der portugiesischen Einflußsphäre. 1612 entsandten die Franzosen eine Expedition, die die Insel besetzte, wo sich heute die Stadt São Luís do Maranhão befindet und gründeten einen befestigten Vorposten, das Fort Saint-Louis. Dies war die Basis ihrer neuen Kolonie in Brasilien und nannten sie France equinoxiale. Die Franzosen blieben in São Luís nur bis 1615, als sie in der Entscheidungsschlacht von Guaxenduba besiegt wurden.
Maranhão wurde zwischen 1641 und 1644 von den Niederländern besetzt, die sich ab 1630 in Pernambuco und anderen Gebieten Brasiliens niedergelassen hatten. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte Maranhão eine reiche Plantagenwirtschaft, in der hauptsächlich Baumwolle und Reis angebaut wurde. Diese Region wurde eine der blühendsten Brasiliens.
Nachdem Maranhão über Jahrhunderte eine prosperierende Landwirtschaft auf der Grundlage der Sklavenhaltung und der Plantagenwirtschaft betrieben hatte, erfuhr die Wirtschaft Maranhãos in der Mitte des XIX. Jahrhunderts einen raschen Abstieg, der durch das Ende der Sklaverei und durch den Rückgang des Anbaus von Baumwolle, die das Hauptanbauprodukt der Region gewesen war, verursacht wurde.
Nach der jüngsten Statistik gehört Maranhão zu den ärmsten Staaten Brasiliens. Aber der Staat hat ein bemerkenswertes Potenzial, besonders was den Tourismus betrifft. Hier gibt es historische Städte von hohem Wert wie São Luís do Maranhão und Alcântara und Naturattraktionen wie die Lençóis Maranhenses, das Delta des Flusses Parnaíba und die Chapada das Mesas.
- Fläche: 331.935 Quadratkilometer
- Bevölkerung: 6.569.683 (Stand: 2010) – Mulatten 66,74%, Weiße 25,57%, Schwarze 7,41%, Asiaten 0,67%, Ureinwohner 0,60%
- Hauptstadt: São Luís do Maranhão
- Zeitzone: UTC-3 Stunden
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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