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Lanzarote: Eine Insel mit Vulkanen und Wüsten

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Lanzarote mit 815 km² und 150.000 Einwohnern ist die östlichste Insel des Archipels der Kanaren. Sie befindet sich nordöstlich der Insel Fuerteventura und südlich der kleinen Insel La Graciosa. Der Hauptort der Insel ist die Kleinstadt Arrecife.

Lanzarote ist eine Insel vulkanischen Ursprungs und zeigt eine zerfurchte Landschaft aus Bergen und Wüstenarealen. Besonders suggestiv ist das Gebiet des Parque Nacional de Timanfaya. Im Norden befindet sich der höchste Gipfel der Insel Peñas del Chache in der Bergkette, die 670 m Höhe erreicht. Im Südteil der Insel liegt die Bergkette der Ajaches-Berge mit 608 m. 

Heute ist die Insel von fast 150.000 Einwohnern bevölkert und besitzt ein Naturgebiet, das kahl und wüstenhaft ist, aber in gewisser Hinsicht spektakulär ist. Hier befinden sich geologische und vulkanische Erscheinungsformen mit Arealen von jüngst aufgetretenem Vulkanismus wie der im Bereich der Vulkane Timanfaya. Auch die Tier- und Pflanzenwelt ist aufschlußreich. Hier gibt es zahlreiche endemische Arten. Über 40% des Territoriums der Insel ist durch Parks und Naturreservate geschützt.

DIE GESCHICHTE

Schon den Phöniziern und Römern bekannt, wurde die Insel von Arabern um das XI. Jh. besucht. Lanzarote wurde von den Europäern aufgrund der Erforschung durch den Genueser Seefahrer Lanceloto Malocello entdeckt. Aber es war erst im Jahr 1402, als die Spanier die Insel dauerhaft besetzten, nachdem eine Expedition unter Anführung von Juan de Bethencourt und Gadifer de la Salle die Insel erreicht hatte.

Wenige Jahre später wurde die Insel Lanzarote vom König von Kastilien der Familie Herrera als Lehen gewährt. Diese beherrschte sie bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts.

Lanzarote ist heute ein bedeutendes Touristenziel der Kanaren. Die Insel ist ein Biosphärenreservat der UNESCO. 42% ihres Territoriums steht in der einen oder anderen Form unter Umweltschutz. Lanzarote verfügt in natürlicher und geologischer Hinsicht über verschiedene Landschaften von großer Bedeutung. 

DER NATURPARK TIMANFAYA

Die größte Attraktion der Insel sind die natürlichen Landschaften, die man im Nationalpark Timanfaya (Parque Nacional de Timanfaya) bewundern kann. Er befindet sich im mittleren Westteil der Insel. Dieser Bereich ist während der Eruption von 1720-26 entstanden. Der Ausflug entlang der sog. Ruta de los Vulcanos ermöglicht es, die schönsten Stellen des Parks zu bestaunen. Im Park Montañas del Fuego kann man die Auswirkungen der Vulkantätigkeit in Form von Bewegungen, die die Hitze des Vulkans nutzen, beobachten.

In der Nähe des Timanfaya-Parks befindet sich das Naturreservat La Geria, das den südlichen Bereich der Insel, der für die Einzigartigkeit seiner Vulkanlandschaft neben seinem Weinanbau und der Weingewinnung bekannt ist, schützt. Im Süden der Insel befindet sich im Bereich des Macizo de los Ajaches der schönste Strand von Lanzarote: Der Playa del Papagayo, ein Strand mit weißem Sand in herrlicher Lage.

DER LAVATUNNEL

Im Norden der Insel befindet sich der Vulkan La Corona, ein großer Vulkankegel, dessen Lava ein Alter von ca. 21.000 Jahre besitzt. Die große Attraktion dieses Teils der Insel ist die große unterirdische Lavaröhre von 7 km Länge., die vom Vulkan zum Meer reicht und dann noch unter Wasser 1,5 km weitergeht. Die Lavaröhre heißt Túnel de la Atlántida.

Der Besucher kann den Tunnel betreten und ihn sich an zwei für Touristen ausgestattete Stellen ansehen: La Cueva de los Verdes und Jameos del Agua. Cueva de los Verdes ist der Ort, wo der Besucher ins Innere der Lavaröhre steigen kann. Ungefähr 2 km des Lavatunnels sind mit Lampen ausgerüstet und zugänglich. In der Jameos Grande-Höhle können Sie auch den Sala del Concerto, ein großer Hohlraum, der für unterirdische Konzerte genutzt wird, bewundern. 

Jameos Grande ist ein bezaubernder Ort, wo der Künstler von Lanzarote César Manrique den Besuchern die Harmonie von künstlerischem Schaffen und der Natur zeigen möchte. Die Jameos sind Punkte, wo der Lavatunnel zusammengebrochen ist und sich Öffnungen gebildet haben. In diesem Zentrum der Kunst, der Kultur und des Tourismus gibt es auch ein interessantes  Museum, das der Vulkanologie gewidmet ist: Die Casa de los Vulcanes.

DIE INSELN DES CHINIJO-ARCHIPELS

Eine andere Attraktion im Norden von Lanzarote sind die Inseln des Chinijo-Archipels. Es handelt sich um eine Inselgruppe, die nordöstlich von Lanzarote liegt. Diese besteht aus den Inseln Montaña Clara, Alegranza und La Graciosa. Die letztgenannte ist die einzige bewohnte Insel. Ferner gehören zu diesem Archipel die Eilande Roque del Este und Roque del Oeste. Die Inseln, die Teil des Parque Natural del Archipiélago Chinijo bilden, kann man von Lanzarote aus von dem  Aussichtspunkt Mirador del Rio sehen, der auch ein Werk von César Manrique ist. Der Zugang zur Insel La Graciosa ist mit einer Fähre möglich, die in 35 Minuten ihren Hafen Orzola mit Lanzarote im Hafen des Dorfes Caleta verbindet. 

Der Hauptort der Insel, die Stadt Arrecife, besitzt ein interessantes Fischerviertel, genannt Charco de San Gines, und eine Festung aus dem XVIII. Jh., die Festung San José, die das Museo de Arte Contemporanea beherbergt. Im Dorf Teguise, dem früheren Hauptort der Insel, befinden sich verschiedene wertvolle Gebäude wie die Residenz des Gouverneurs (Palacio Spinola), die Iglesia Matriz de Nuestra Señora de Guadalupe und die Festung Santa Barbara (Guanapay) aus dem XVI. Jh., während sich im Nachbardorf Guatiza der Jardín de Cactus, ein weiteres Werk von César Manriquie mit über1.400 verschiedenen Arten von Kakteen befindet. In der Nähe von Teguise liegt beim Taro de Tahiche das Haus von César Manrique, in dem es eine Sammlung der Werke des Künstlers gibt.

WIE KOMMT MAN NACH LANZAROTE?

Die Insel Lanzarote hat einen internationalen Flughafen, der südlich des Hauptortes Arrecife im Südteil der Insel liegt. Dank seines Flughafens ist Lanzarote außer mit den wichtigsten spanischen Städten auch mit einem großen Teil der europäischen Länder verbunden. Es gibt Flüge vom Vereinigten Königreich, von Frankreich, von Deutschland, von den Niederlanden, von Irland, von der Schweiz, von Polen, Belgien, Österreich, Portugal, Italien und von den skandinavischen Ländern.

FÄHREN: Ein anderes Verkehrsmittel, um die Insel zu erreichen, ist die Fähre. Es gibt regelmäßige Fährlinien, die den Hafen Arrecife auf Lanzarote  mit den Häfen von Las Palmas de Gran Canaria, Santa Cruz de Tenerife und Cadiz verbinden. Im Süden der Insel legen die Schiffe vom Hafen Playa Blanca ab und verbinden ihn mit dem Hafen Corralejo auf der Nachbarinsel Fuerteventura in 15 bis 20 Minuten. Vom Hafen Orzola im Norden der Insel fahren die Schiffe zur Insel La Graciosa ab.

 Das Klima von Lanzarote

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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