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Korfu: Eine Insel mit schönen Stränden und venezianischen Festungen 

Die Insel Korfu oder Kerkyra mit 592 Quadratkilometern und 110.000 Einwohnern befindet sich im Ionischen Meer im Archipel der Ionischen Inseln, in dem sie der Fläche nach die zweitgrößte ist. Die Insel gehört zu den nördlichsten des Archipels und liegt teilweise vor der Küste Albaniens. Der Hauptort der Insel – die Stadt Korfu – liegt an der Ostküste auf halber Strecke gegenüber von Griechenland und Albanien. Die Entfernung Korfus von der albanischen Küste beträgt an ihrer schmalsten Stelle nur 3 km.

Die Insel ist lang, schmal und annähernd T-förmig. Ihre Länge liegt bei fast 65 km, und die Breite beträgt nur wenig mehr als 30 km. Die Küste erstreckt sich über mehr als 200 km und ist oft hoch und felsig, aber es gibt auch viele Buchten mit langen, schönen Stränden, die zur touristischen Attraktion Korfus beitragen. Die Geographie Korfus ist durch einen nördlichen, gebirgigen Teil gekennzeichnet. Hier quert von West nach Ost eine niedrige Gebirgskette die Insel, wo sich im Ostteil der höchste Gipfel der Insel befindet: Der Berg Pantokrator mit 906 m. Weiter südlich liegt ein hügeliger Zentralbereich, und dann endet die Insel mit einem südlichen Teil, wo die Ebenen überwiegen.

Die ganze Insel ist reich an Vegetation, sehr fruchtbar und ihr Gelände erlaubt den Anbau von Weinreben, Olivenbäumen, Agrumen, Feigen und anderen Obstbäumen. Der nichtkultivierte Bereich ist meistens von mediterraner Macchie bedeckt.

DAS VENEZIANISCHE GEPRÄGE IST IM HISTORISCHEN ZENTRUM KORFUS KLAR ZU ERKENNEN

Der Tourismus ist die bedeutendste Einkommensquelle der Wirtschaft Korfus. Hier gibt es schöne, historische Städte, venezianische Festungen, Kirchen, Klöster, geheimnisvolle, archäologische Relikte, Strände, Badeorte und Küsten von großer Schönheit. Im Jahr 2007 wurde die Altstadt von Korfu von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärt.

Der Hauptort der Insel – die Stadt Korfu (Kerkyra) – ist eine sehr schöne, historische Stadt, wo das venezianische Gepräge noch heute in der Architektur gegenwärtig ist. Hier befinden sich eindrucksvolle Befestigungen, die von den Venezianern gebaut wurden. Am Meer ist die alte Festung (Palaio Frourio, Castel Vecchio), die im XVI. Jahrhundert errichtet wurde, während sich auf der anderen Seite der alten Oberstadt auf einem Hügel die neue Festung befindet (Castel a Terra oder Castel Nuovo), die im XVI. und XVII. Jahrhundert gebaut wurde.

Der historische Kern von Korfu ist ein Labyrinth von gepflasterten Gassen, die sich mit Gebäuden im neoklassischen Stil, die während der britischen Besetzung gebaut wurden, vermischen. Es fehlen keinesfalls die Kirchen. Darunter sind die bedeutendsten die Kirche Agios Spyridon, die auf das XVI. Jahrhundert zurückgeht, und die orthodoxe Kathedrale Mitropolis aus dem XVI. Jahrhundert. In der Stadt Korfu gibt es verschiedene wertvolle Museen. Darunter sind das Archäologische Museum mit reichen Fundstücken, die an verschiedenen Stellen auf der Insel entdeckt wurden, ferner das Museum für Asiatische Kunst mit einer reichhaltigen Sammlung alter Werke, die aus asiatischen Ländern stammen, das Byzantinische Museum (Museum Vouniotissa) mit Ikonen und anderen Kunstwerken der byzantinischen Zeit und schließlich das Museum der Banknote.

Der Inselteil nördlich der Stadt Korfu ist eine Abfolge von Stränden und Badeorten wie Gouvia, Dasia, Pyrgi, Barbati, Nisaki, Kalami, Agios Stefanos und Kassiopi. In letztgenannter Ortschaft gibt es die Überreste einer byzantinisch-venezianischen Festung. Dieser Teil der Insel ist gebirgig und wird vom Berg Pantokrator mit 900 m überragt. Er ist der höchste Berg Korfus. Diesen Berg kann man mit dem Auto erreichen, und sein Gipfel bietet einen besonders schönen Rundblick auf die griechische und albanische Küste und über die ganze Insel Korfu. An den Hängen des Gebirges liegt das Kloster Pantokrator, das im XIV. Jahrhundert gegründet wurde, aber das gegenwärtige Gebäude stammt aus dem XVII. Jahrhundert.

Die Nordküste der Insel hat in der Folge weitere Badeorte wie Roda, Astrakeri, Sidhari, Peroulades, um dann das Kap Drastis und die Westküste Korfus zu erreichen. Beim Kap Kefali, dem westlichsten Punkt der Insel, liegt Agios Stefanos. Dies ist eine Ortschaft mit einem schönen Strand, von wo aus man mit dem Boot die Diapondia-Inseln erreichen kann, die 15 km nördlich von Korfu liegen. Weiter nach Süden hin befinden sich an der Westküste die Badeorte Afionas, Agios Georgios und Angelokastro, und schließlich kommt man in Palaiokastritsa an. Hier befindet sich ein Kloster, das im XIII. Jahrhundert gegründet wurde, wobei das heutige Gebäude aus dem XVIII. Jahrhundert stammt. Hier gibt es auch ein kleines Ikonen-Museum.

FELSENRIFFE UND UNTERSEEISCHE HÖHLEN

Von Palaiokastritsa kann man Bootsausflüge für das Aufsuchen der Felsenriffe und der unterseeischen Höhlen unternehmen oder auch ins Inselinnere vorstoßen, um einige typische Dörfer wie Klini, Lakones, Pagi, Doukades und Makrades zu bewundern. An der Nordwestküste befindet sich bei Palaiokastritsa auf einem Hügel die schöne Festung Angelokastro, die die Küste um mehr als 300 m überragt. Die Festung wurde von den Byzantinern erbaut. Während der venezianischen Herrschaft von 1387 bis zum Ende des XVI. Jahrhunderts war Angelokastro die Hauptstadt von Korfu und der Sitz des Gouverneurs der Ionischen Inseln.

DER SÜDTEIL DER INSEL KORFU

Nach Süden zu folgen Strände. So kommt man zu den Badeorten Ermones, Glyfada, Pelekas und Agios Gordios. Jetzt fangen wir an, in den Südteil Korfus einzudringen, den flachen und schmalsten Teil der Insel.

Nach Paramonas können wir ins Innere der Insel vorstoßen, um die Relikte der byzantinischen Burg Gardiki zu besichtigen, die zusammen mit der Burg Kassiopi im Norden der Insel und der von Angelokastro an der Nordwestküste eine der drei Festungen war, die die Byzantiner zur Verteidigung der Insel gebaut hatten. Südlich der Burg liegt der Korission-See mit dem Strand Halikounas. Darauf folgen die Ortschaften Issos und Agios Georgios. Im äußersten Süden liegt an der Ostküste der Strand Kavos. Beim Widerhochfahren entlang der Küste Richtung Stadt Korfu findet man die Orte Lefkimmi, Boukari, Messonghi, Moraltika, Benotses und Ahillion. Im letztgenannten Ort befindet sich der Palast Ahillion (Achileion), ein Gebäude, das am Ende des XIX. Jahrhunderts als Residenz für die Kaiserin Elisabeth von Österreich, der berühmten Sissi, gebaut wurde.

WIE KOMMT MAN NACH KORFU?

MIT DEM FLUGZEUG: Die Insel Korfu hat einen stark frequentierten, bedeutenden, internationalen Flughafen, und dies gilt besonders für die Sommerzeit durch die Charterflüge aus Nordeuropa. Der Flughafen liegt 2 km südlich der Stadt Korfu und ist durch Flüge mit einem großen Teil der europäischen Länder verbunden. Es sind Flüge aus den Ländern Skandinaviens, aus Deutschland, Frankreich, aus dem Vereinigten Königeich, aus Irland, Italien, Österreich, aus den Niederlanden, aus der Schweiz, aber auch aus Israel, Rußland, Polen, Ungarn, Rumänien und aus weiteren europäischen Ländern.

MIT DER FÄHRE: Fähren verbinden Korfu mit den griechischen Häfen Igoumenitsa (1 Stunde), Patras (6 Stunden, 30 Minuten), Zacinto (9 Stunden) und Paxi (40 Minuten mit der Schnellfähre; 1 Stunde, 30 Minuten mit der Standardfähre). Die Insel ist auch durch ein dichtes Netz von Fährbetrieb mit Italien und Albanien verbunden. Die Fähren nach Korfu starten von den italienischen Häfen Ancona (15 Stunden Fahrzeit), Bari (8 Stunden), Brindisi (6 Stunden) und Venedig (25 Stunden). Der Hafen Saranda in Albanien ist per Fähre erreichbar. Die Fahrzeit beträgt 25 Minuten, um den kurzen Meeresabschnitt, der Korfu von der albanischen Küste trennt, zurückzulegen.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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