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Ein Werk von Renzo Piano in Nouméa/Neukaledonien

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In Neukaledonien – nur 10 Autominuten vom Stadtzentrum von Nouméa auf der Halbinsel Tina entfernt – befindet sich das futuristische Kulturzentrum Tjibaou, das von dem italienischen Architekten Renzo Piano entworfen wurde. Dieses architektonische Projekt verbindet die Traditionen der Kanaken mit einem zeitgenössischen Stil.

DAS VON RENZO PIANO ENTWORFENE KULTURZENTRUM IN NEUKALEDONIEN

Das Kulturzentrum erstreckt sich über eine Fläche von 8 Hektar, wobei die Gebäude eine Fläche von 6.700 m² einnehmen. Sie bestehen aus 10 stilisierten großen Kanaken-Häusern (cases), die drei verschiedene Dörfer bilden. Die Gebäude sind aus afrikanischem Iroko-Holz gebaut. Das höchste Gebäude erreicht eine Höhe von 28 m. Die 10 stilisierten großen Kanaken-Häuser sind durch einen überdachten Weg miteinander verbunden, der an die zeremoniellen Wege der traditionellen Kanaken-Dörfer erinnert. Die Form der Gebäude ähnelt auch den berühmten Säulenkiefern (Araucaria columnaris), dem Hauptbaum Neukaledoniens.

DREI DÖRFER

Das erste Dorf, das aus vier segelförmigen Bauten besteht, beherbergt einen Raum mit einer Reihe von Kanaken-Kunstobjekten aus dem Musée de l’Homme in Paris. Außerdem gibt es eine Sammlung zeitgenössischer Kunst der Kanaken und des Südpazifiks, audiovisuelle Darbietungen der Kanaken-Kultur und ein Auditorium. Im zweiten Dorf, das aus 3 segelförmigen Bauten besteht, befinden sich eine Multimedia-Bibliothek und eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Im dritten Dorf, das aus drei segelförmigen Bauten besteht, gibt es einen Raum, der dem Gedenken an Jean-Marie Tjibaou, dem 1989 ermordeten historischen Führer des Kanaken-Volkes, gewidmet ist, und einen Konferenzraum und einen Raum, der der Veranschaulichung der architektonischen Gestaltung des Kulturzentrums gewidmet ist.

Außerhalb des Komplexes durchquert ein Fußgängerweg den Garten zwischen zahlreichen einheimischen Pflanzenarten und auf den Spuren des ersten Menschen (Téâ Kanaké) der Kanaken-Kultur. Hier wird der Glaube der Kanaken an die Entstehung der Welt veranschaulicht, angefangen bei der Geburt der Lebewesen, dem Land der Ahnen, dem Land der Geister und der Wiedergeburt. In einem Bereich des Gartens sind auch drei traditionelle große Häuser (cases) der Kanaken zu sehen, die die Architektur von drei Regionen Neukaledoniens darstellen: Die Loyalitätsinseln, den Norden von Grande Terre und den Süden von Grande Terre.

Öffnungszeiten: Das Kulturzentrum ist dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Montags geschlossen. Eintrittspreis: 500 CFP. Für Personen unter 18 Jahre und über 65 Jahre ist der Eintritt frei.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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