This post is also available in: English
Der Nambung-Nationalpark liegt in Westaustralien etwa 200 km nördlich von Perth in der Nähe der Stadt Cervantes direkt an der Küste des Indischen Ozeans. Der Park wurde eingerichtet, um die berühmte Pinnacles-Wüste zu schützen. Dabei handelt es sich um ein Gebiet mit Küstendünen in einer Wüstenumgebung, in der riesige Kalksteinsäulen faszinierende Kontraste zu den spektakulären gelben Sanddünen der Wüste bilden.
Niederländische Seefahrer waren im 17. Jahrhundert die ersten Europäer, die diese seltsamen Felsformationen entdeckten. Sie beobachteten sie von ihren Schiffen aus, ohne von Bord zu gehen, und hielten sie für die Überreste einer verlassenen Stadt.
DIE PINNACLES SIND MÖGLICHERWEISE DIE ÜBERRESTE ALTER, VERSTEINERTER MUSCHELN.
Diese Kalksteinfelsen, die Pinnacles, ragen bis zu vier Meter hoch auf. Ihre Form erinnert an Grabsteine auf einem Friedhof. Doch wie bereits erwähnt, hielten die ersten niederländischen Entdecker sie fälschlicherweise für die Umrisse einer verlassenen Stadt. In Wirklichkeit handelt es sich aber wahrscheinlich um die Überreste alter versteinerter Meerestiere, wahrscheinlich Muscheln, die im Laufe der Zeit verkalkt sind. Ihr sicherer Ursprung ist jedoch noch nicht geklärt. Diese charakteristischen Felsformationen sind im Laufe der Jahrtausende durch die Erosion infolge von Witterungseinflüssen, insbesondere durch den Wind, zu Tage getreten.
Der Park beherbergt auch einige typische Tiere der australischen Fauna wie das graue Känguru und den Emu. Außerdem gibt es hier einige Reptilienarten, darunter die Tiliqua rugosa und einige Giftschlangen wie die Westliche Braunschlange oder Gwardar (Pseudonaja nuchalis). Aufgrund der großen Hitze sind die meisten der im Nambung-Nationalpark lebenden Tiere nachtaktiv.
Am fotogensten sind die Pinnacles am frühen Morgen und am späten Nachmittag, wenn die Schatten und die Sonne Tiefe und Kontraste erzeugen und die Farben der Felsformationen hervorheben. Die beste Zeit für einen Besuch der Pinnacles-Wüste ist zwischen August und Oktober, wenn die australischen Wildblumen blühen.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
This post is also available in: English