Afghanistan ist ein Land voller Traditionen, Geschichte und natürlicher Schönheit. Es gibt hauptsächlich grüne Täler und schroffe Wüstenplateaus, majestätische Berge und Wüstenebenen. Afghanistan besitzt interessante Überreste alter Zivilisationen. Die Städte zeichnen sich durch ein ethnisches Mosaik an Bevölkerungsgruppen aus, die reich an ursprünglichen und unberührten Traditionen und Folklore sind. So gibt es eine ganze Reihe von Touristenattraktionen in Afghanistan.
Leider wurden viele der historischen Monumente des Landes in der Neuzeit beschädigt. Trotzdem hat die UNESCO zwei afghanische Stätten in das Welterbe der Menschheit aufgenommen: Das Minarett und die archäologischen Überreste von Jam (2002) sowie die Kulturlandschaft und die archäologischen Überreste des Bamiyan-Tals (2003). Beide Standorte wurden in die Liste der Standorte aufgenommen, die aufgrund der Kampfhandlungen, in die das Land derzeit verstrickt ist, von Zerstörung bedroht sind.
EIN LAND, DAS FÜR DIE MEISTEN TOURISTEN UNZUGÄNGLICH IST
Andere interessante historische Orte sind die afghanischen Städte wie Herat, wo sich die kürzlich restaurierte Zitadelle Alexanders des Großen befindet – ein ursprünglich von Alexander dem Großen errichtetes und im Laufe der Jahrhunderte umgebautes Befestigungswerk – , ferner Kandahar, eine Stadt, die von Alexander dem Großen gegründet wurde und die erste Hauptstadt Afghanistans war. Hier befinden sich die Überreste der alten Zitadelle und das Grab von Ahmad Shah Durrani, dem Gründer des Durrani-Reiches und Begründer des modernen Afghanistan.
Das 65 m hohe Minarett von Jam ist ein bemerkenswertes Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert. Die Struktur, die von einer kunstvollen Ziegelstruktur mit einer blauen Fliesenbeschriftung bedeckt wird, ist erstaunlich im Hinblick auf die Qualität ihrer Architektur und ihrer Dekoration. Das Minarett ist der Glanzpunkt der architektonischen und künstlerischen Tradition in diesem Teil Afghanistans. Seine Schönheit wird durch seine Lage in einem atemberaubenden tiefen Flußtal zwischen hohen Bergen im Herzen der Provinz Ghur unterstrichen.
Die Kulturlandschaft und die archäologischen Überreste des Bamiyan-Tals sind Teil des buddhistischen Kulturerbes von Bachtria.In diesem Tal befinden sich die Überreste zahlreicher buddhistischer Klöster und Schreine sowie befestigte Gebäude aus der islamischen Zeit. Zwei Buddha-Statuen wurden im März 2001 von den Taliban zerstört.
Leider sind heute die meisten Touristenattraktionen Afghanistans für den gewöhnlichen Touristen nicht erreichbar. Das einzige Gebiet, das heute für den Tourismus geöffnet ist, ist der Wachan-Korridor: Ein langer, schmaler Zipfel im äußersten Nordosten Afghanistans. Dies ist das afghanische Territorium an der Grenze zu Pakistan, Tadschikistan und China, in dem die Gebirgsketten des Himalaya, des Tienschan, des Karakorum, des Kunlun und des Hindukusch aufeinander treffen.
Afghanistan: Berge und alte Traditionen.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.