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Die Jame-Moschee oder Freitagsmoschee von Isfahan ist ein Gebäude im historischen Zentrum der Stadt. Sie liegt mehr als einen Kilometer nordöstlich des wunderschönen Platzes Naqsh-e jahàn. Diese über 20.000 Quadratmeter große Moschee ist ein Meisterwerk der iranischen, religiösen Architektur. Dies liegt daran, daß dieser Bau, der das Ergebnis einer kontinuierlichen Konstruktion und Rekonstruktion ist, etwa ein Jahrtausend architektonischer Erfahrungen enthält. Darüber hinaus kann das Gebäude als einzigartiges Beispiel für die Entwicklung der iranischen Moscheenarchitektur über einen Zeitraum von zwölf Jahrhunderten angesehen werden.
EINE DER ÄLTESTEN MOSCHEEN IN PERSIEN
Dies ist eine der ältesten Moscheen des Landes. Der Nachweis für das Vorhandensein einer Moschee an diesem Ort stammt aus dem 10. Jahrhundert nach Christi aus der Zeit der Herrschaft der schiitischen Buwayhid-Dynastie/Buyidis. Es war jedoch im XII. Jahrhundert während der seldschukischen Herrschaft, daß die Moschee im architektonischen Stil mit einem Plan von vier „Iwans“ oder „Ayvan“ um einen Hof neu errichtet wurde. Schauen Sie sich die vier Türen des Gebäudes an. Das „Iwan“, ein Element, das später typisch für die islamische Architektur wurde, ist ein Eingang zu einem Palast oder einer Moschee, der aus einem offenen und überdachten Raum besteht, dessen Eingang von einem Bogen überwölbt word. In diesem Zusammenhang ist die Jāmeh-Moschee das erste islamische Gebäude, das die Gestaltung des Innenhofs mit vier Iwans (Chahar Ayvan) an die islamisch-religiöse Architektur angepaßt hat. Diese Bauweise war typisch für vorislamische sassanidische Paläste.
In der seldschukischen Zeit wurden auch zwei außergewöhnliche Backsteinkuppeln gebaut. Die Südwestkuppel wurde 1086/1087 von Nezam al-Molk erbaut. Dies ist die erste doppelschalige Rippenkuppelstruktur, die jemals in islamischer Architektur errichtet wurde. Die nordöstliche Kuppel, die kleiner als die andere ist, wurde 1088 von Taj al-Molk erbaut. Sie ist ein Meisterwerk der persischen Architektur aufgrund der strukturellen Klarheit und geometrischen Ausgewogenheit. Aufgrund dieser beiden Neuerungen, nämlich der vier „Iwans“ und Kuppeln, ist dieses Gebäude der Prototyp für eine neue ästhetische Gestaltung der Moschee. Diese Art von Architektur wurde später nicht nur im Iran verbreitet, sondern auch in Zentralasien und teilweise auch in der übrigen islamischen Welt.
EIN PROTOTYP DER ISLAMISCHEN ARCHITEKTUR
Die Isfahan-Freitagsmoschee wurde zum Prototyp eines ausgeprägten, islamischen Baustils. Dieser Stil ist ein außergewöhnliches Beispiel für architektonische und technologische Innovationen, die sich im Laufe der Jahrhunderte während der Restaurierung und Erweiterung der Moschee entwickelt hat. Dieses Gebäude bietet bemerkenswerte dekorative Details, die die stilistische Entwicklung von über tausend Jahren islamischer Kunst darstellen. Dieses Kulturdenkmal bietet eine Vermischung von Architekturstilen und Dekorationsstilen, die einen Querschnitt der Kunst und Architektur der Epochen Abbasid, Buwayhidi, Selgiuchidi, Ilkhanide, Muzzafaridi, Timuridi und Safavide bilden.
EIN GEBÄUDE, DAS IN DEN STADTKERN EINGEFÜGT IST
Interessant sind die verschiedenen Arten von Ziegelsäulen, die in ihrer Anordnung Dekorationen geometrischer Formen bilden. Die symmetrischen Fassaden sind reich verziert. Alle architektonischen Dekorationen im Inneren des Gebäudes zeigen eine Vielfalt dekorativer Künste, die die künstlerische und dekorative Geschichte der Moschee und der Stadt darstellen. Die Moschee ist durch zahlreiche Eingänge, die das religiöse Gebäude mit dem Basar und dem Rest der Stadt verbinden, in das Gefüge der Stadt aufgenommen.
Schön anzusehen sind die „mehrab“ oder „mihrab“ in der Moschee. Dies sind halbkreisförmige Nischen, die die Richtung der Stadt Mekka angeben. Unter diesen in Shabestan ist der Mehrab Uljayto. Dieser ist einer der wertvollsten Ilkhanid-Stuck-Merhabs. Er wurde 1310 n. Chr. erbaut. Ein weiterer schöner Ilkhanid-Stuck-Merhab befindet sich entlang des überdachten Korridors des östlichen Eingangs der Moschee. Die Jāmeh-Moschee, auch Isfahan-Freitagsmoschee genannt, steht seit 2012 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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