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Der im Süden Namibias gelegene Fischfluß-Canyon-Nationalpark ist einer der Orte, die eine Reise nach Namibia besonders reizvoll und lohnenswert machen. Die Schlucht kann von Keetmanshoop aus über eine unbefestigte Landstraße erreicht werden, die in der Regenzeit von November bis Mai manchmal unpassierbar ist. Vom Eingangstor des Hobas-Touristenlagers führt eine unbefestigte Straße von 10 km zu einigen landschaftlich reizvollen Stellen am Rande der Schlucht. Der Hauptaussichtspunkt ist mit Toiletten, Picknicktischen und Grilleinrichtungen für das Braten von Fleisch (braaivleis) ausgestattet.
Der Fluß, der die Schlucht bildet, ist ein 650 km langer Fluß, der auf ganzer Länge durch Namibia fließt. Dabei ist er der längste Fluß des Landes. Er entspringt in den Bergen der östlichen Naukluft und mündet südlich von Ai-Ais in den Oranje. Die Schlucht, die zum Teil auf die Wassererosion zurückzuführen sein dürfte, entstand wahrscheinlich vor 500 Millionen Jahren, als in diesem Teil Afrikas viel mehr Regen fiel als heute.
EIN SCHAUSPIEL DER NATUR AFRIKAS
Die Erosion dieser Periode zusammen mit den tektonischen Bewegungen der Erdkruste, die das Versinken des Tals verursachten, in dem der Fluß floß, führten zur Bildung dieses Canyons, der der größte in Afrika und einer der größten der Welt ist. Der sich über 161 km erstreckende Fischfluß-Canyon hat eine maximale Breite von 27 km und eine Tiefe von 549 m.
Die meisten Besucher bewundern die Schlucht von einigen Aussichtsstellen aus, die sich in der Nähe des Hauptaussichtspunkts befinden. Sehr interessant ist auch die Beobachtung der Vegetation, die entlang des Kamms der Canyonwände wächst.
Es gibt sowohl Exemplare der giftigen Euphorbia als auch von Aloe dichotoma oder Köcherbaum (Kokerboom), dem Nationalbaum Namibias. Darüber hinaus können verschiedene Arten von Sukkulenten beobachtet werden, die alle perfekt an die Halbwüstenumgebung angepasst sind.
Die beste Zeit, um den Canyon zu beobachten, ist die Mittagszeit, wenn die Sonne es schafft, alle Wände der Schlucht zu beleuchten. Ich empfehle, den Canyon auch in den Stunden vor Sonnenuntergang zu besuchen, aber denken Sie daran, daß der Park bei Sonnenuntergang schließt und Sie vor dem Schließen draußen sein müssen.
EIN ORT, DEN JEDER NAMIBIA-REISENDE SEHEN SOLLTE
Der Fischfluß-Canyon hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ziel für Trekking-Enthusiasten entwickelt. Es gibt eine 5-tägige 86 km lange Route, die durch den größten Teil des Canyons führt. Dafür müssen Sie jedoch in der Trockenzeit zwischen Mai und September in guter körperlicher Verfassung sein und zuvor eine Genehmigung (Permit) bei der Dienststelle „Namibia Wildlife Resorts“ in Windhoek einholen.
Wenn Sie möchten, können Sie auch den Abstieg zum Grund des Canyons machen, der 2 1/2 Stunden dauert. Auch in diesem Fall müssen Sie eine Genehmigung einholen.
Der Canyon wird von kleinen Säugetieren wie dem Klipspringer und Dassies bevölkert. Es gibt auch Steenbokke, Springbokke, Bergzebras (Hartman-Zebra), Paviane, Kudus und Leoparden. Im Canyongebiet leben über 60 Vogelarten. Darunter sind Reiher, Adler und Strauße. Reptilien und Insekten gehören zu den häufigsten Arten. Eidechsen und Geckos sind reichlich vorhanden. Zu den Giftschlangen zählen die Kapkobra (Naja nivea), die Schwarzsprühkobra (Naja woodi), die Pofadder (Puffotter/Bitis arietans) und die Hornadder (Hornotter/Bitis caudalis).
Das Klima ist halbwüstenartig. In den Sommermonaten zwischen Dezember und März können die Tagestemperaturen 48°C erreichen. Dies ist auch die Regenzeit, in der es gelegentlich zu heftigen, aber kurzen Gewittern kommt. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 100 mm. Die beste Zeit, um den Canyon zu besuchen, ist der Winter zwischen Juni und September. In diesen Monaten sinken die Temperaturen nachts auf unter 0°C und tagsüber liegen die Temperaturen zwischen 20°C und 28°C.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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