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Serbien, das an einer sehr günstigen Stelle in der Mitte der wichtigsten Wasserstraßen des Balkans liegt, war schon immer von strategischer Bedeutung und hat auf seinem Territorium zahlreiche Herrschaften und Kulturen an sich vorbeiziehen sehen. Eine solche Lage hat den kulturellen und künstlerischen Austausch begünstigt, der sich heute in den historischen und archäologischen Zeugnissen der römischen, byzantinischen und osmanischen Herrschaft widerspiegelt. Aus diesem Grund gibt es in Serbien zahlreiche touristische Attraktionen.
BELGRAD
Die Hauptstadt des Landes – Belgrad – ist in der Regel der erste Ort, den Touristen, die mit dem Flugzeug in Serbien ankommen, besuchen. Diese Stadt, die zu den ältesten Europas gehört, wurde im IV. Jahrhundert vor Christi Geburt in einer ausgesprochen strategischen Lage an der Mündung der Save in die Donau gegründet. Trotz der im Zweiten Weltkrieg erlittenen Zerstörungen und seines modernen Aussehens hat Belgrad noch faszinierende Winkel in seinem Stari Grad genannten historischen Zentrum bewahrt.
RÖMISCHE ARCHÄOLOGISCHE ÜBERRESTE
Unter den interessantesten und besuchenswertesten Städten Serbiens gibt es Niš, eine sehr alte Stadt, die in Südserbien liegt und der Geburtsort von Konstantin dem Großen ist, des ersten christlichen Kaisers des Römischen Reiches. In der Nähe von Niš lohnt sich die Besichtigung der Ruinen von Mediana, eine interessante archäologische Stätte mit Überresten einer großen Kaiservilla mit Mosaikpflaster.
Nordöstlich von Niš befindet sich eine bedeutende römische archäologische Stätte – Gamzigrad – das antike Felix Romuliana. Hier baute Galerius, der aus dieser Gegend stammte, einen großartigen Palast. Der Bau wurde ab 298 nach Christi errichtet. Er bewahrt bis heute großartige Mosaiken und Fresken. Die ganze Stätte wurde in die UNESCO-Liste der Orte des Welterbes der Menschheit eingetragen.
Andere Ausgrabungsorte der römischen Zeit befinden sich in Viminacium beim heutigen Kostolac an der Donau und in Sirmium am Fluß Save bei der Stadt Sremska Mitrovica. An der Donau beim sogenannten Eisernen Tor befindet sich die Tabula Traiana, eine römische Inschrift, die in die Felswand gehauen wurde. In geringer Entfernung gibt es die Überreste der Befestigungen des Zugangs zur römischen Brücke, die Trajan über die Donau gebaut hat, während sich unter Wasser einige Pfeiler der Brücke befinden.
Nördlich des alten Gamzigrad nahe der Donau in der Nähe der Stadt Donji Milanovac befindet sich der prähistorische Ort Lepenski Vir. Hier wurden eine große prähistorische Siedlung und zehn Nebendörfer entdeckt.
DIE BYZANTINISCHEN KLÖSTER
Die byzantinische Kunst ist eine der Attraktionen Serbiens. Unter den Meisterwerken der byzantinischen Kunst in Serbien ist das bedeutendste das Kloster von Studenica, ein UNESCO-Welterbe der Menschheit. Dieses in Mittelserbien bei der Stadt Kraljevo gelegene Kloster ist eine der Touristenattraktionen Serbiens. Dieses im XII. Jahrhundert gegründete Kloster bewahrt wunderbare Fresken im byzantinischen Stil des XIII. und XIV. Jahrhunderts. In der Nähe von Kraljevo befindet sich ein weiteres interessantes orthodoxes Kloster, das von Žiča, das auf das XIII. Jahrhumdert zurückgeht.
Zur Grenze von Montenegro befinden sich weitere orthodoxe Klöster. Unter diesen sind die schönsten die von Sopoćani und Mileševa. Im Kloster von Mileševa nahe der Stadt Prijepolje befinden sich Fresken von sehr großem Wert aus dem XIII. Jahrhundert. Das in der Nähe der Stadt Novi Pazar gelegene Kloster Sopoćani wurde im XIII. Jahrhundert erbaut und bewahrt wahrscheinlich die schönsten mittelalterlichen Fresken Serbiens. Diese Besonderheit hat ihnen zusammen mit den nahe gelegenen Ruinen der mittelalterlichen Stadt Stari Ras die Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste eingebracht.
In Mittelserbien befinden sich weitere orthodoxe Klöster, die eine Besichtigung wert sind. In der Umgebung von Ćuprija im Kučaj-Gebirge gibt es das Kloster Ravanica aus dem XIV. Jahrhundert, während bei Trstenik sich das von Ljubostinja befindet. Bei Kruševac gibt es das Kloster von Lazarica. Ein weiteres bedeutendes Kloster des XV. Jahrhunderts ist das auf halbem Weg zwischen Belgrad und Niš gelegene Manasija.
MITTELALTERLICHE FESTUNGEN
An der Donau befinden sich zauberhafte mittelalterliche Festungen wie die von Golubac, Smederevo und Ram. Das schönste ist ohne weiteres das von Golubac, das im XIV. Jahrhundert erbaut wurde und von einem Felsen aus die Donau überblickt. Auch diese Festung ist eine der Attraktionen Serbiens.
KURORTE
Serbien ist auch für seine zahlreichen Kurorte bekannt. Darunter ist der bekannteste das Heilbad von Vrnjačka Banja, eine Ortschaft im Tal des Flusses Westliche Morava in Mittelserbien. In der Nähe befindet sich der Kurort Mataruška Banja. Weitere Kurorte sind Niška Banja, das zehn Kilometer östlich der Stadt Niš liegt, und Sokobanja im mittleren Teil Ostserbiens an der Grenze zu Bulgarien. Der älteste Kurort des Landes ist Banja Koviljača im Tal der Drina an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina.
RAUE BERGE UND WINTERSPORTORTE
Die Naturschönheiten Serbiens bestehen hauptsächlich aus den rauen und wilden Bergen des Balkans: Den Dinarischen Alpen. Das Land hat Gebirgsorte, wo man Wintersport betreiben kann. Die bekanntesten unter ihnen sind Kopaonik in Südserbien in der Nähe des Kosovo und Zlatibor in Westserbien an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina.
EINE REIHE VON WUNDERN DER NATUR
Besonders von der Natur geschaffene Orte befinden ein bißchen in ganz Serbien. Zu den interessantesten gehören im Süden des Landes im Radan-Gebirge an der Grenze zum Kosovo die Djavolja Varos (Städte des Teufels), eine Reihe von Felsnadeln, die durch Erosion auf einem Gelände aus lockerem Material entstanden sind. Das Naturreservat Deliblatska Pescara in der Voivodina befinden sich in einer Gegend aus Wald und Steppe Überreste einer ausgedehnten frühgeschichtlichen Wüste aus Sanddünen. An der Grenze zu Rumänien befindet sich die Djerdap-Schlucht, bekannt als Eisernes Tor, ein langer Canyon, den sich die Donau im Laufe der Jahrhunderte gegraben hat. An ihrer engsten Stelle ist sie 150 m breit.
Das Klima Serbiens
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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