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Die Alfama: Das typischste Stadtviertel Lissabons

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Die Alfama, die sich im Osten des Stadtzentrums erstreckt, ist eines der ältesten Stadtviertel von Lissabon und bewahrt noch ihren arabischen Zuschnitt. Dies ist das beliebteste und volkstümlichste Viertel der Hauptstadt.

In der Alfama kann man sich in einem Gewirr von malerischen Gassen und Treppen zwischen Fischständen und charakteristischen Geschäften verirren, oder wo man gerade am Abend in typischen Lokalen immer den Fado hören kann, die typisch portugiesische Volksmusik. Eine langsame und klagende Musik, die die Seele der Portugiesen ausdrückt, eine Mischung von selbstgefälliger Melancholie, stiller Beunruhigung und fatalistischem Sinn für das Leben, die die Portugiesen „saudade“ nennen.

DIE KATHEDRALE

In diesem Viertel befindet sich die Sé des Patriarchen (Kathedrale), die ursprünglich im XII. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut wurde. Das Innere verfügt über drei Schiffe mit einem lateinischen Kreuz. Sehenswert sind in der franziskanischen Kapelle die Azulejos, die das Leben des heiligen Antonius darstellen, die Grabmäler von König Afonso IV. und seiner Gattin, in der Kapelle von Santo Ildefonso die Skulptur eines Grabmals aus dem XIV. Jh., der gotische Kreuzgang und das Museum der Kathedrale.

In der Umgebung der Kathedrale sind besuchenswert: Die barocke Kirche von Santo António da Sé, die Casa dos Bicos, ein Profanbau aus dem XVI. Jh.. Es war die Wohnstätte von Brás de Albuquerque, dem Sohn von Afonso de Albuquerque, der Gouverneur von Portugiesisch-Indien war und schließlich die Igreja da Conceição Velha mit einem Portal im manuelinischen Stil.

Der Largo do Chafariz de Dentro stellt den zentralen Platz des Viertels dar. Nahebei befindet sich das alte Judenviertel, die Igreja de Santa Luzia mit einem eindruckvollen Blick auf die Alfama und das Museum der dekorativen Künste mit Werken aus dem XVII./XVIII. Jh.. Es lohnt sich auch ein Verweilen in der Igreja de São Miguel und in der Igreja de Santo Estevão, von wo aus man einen weiteren schönen Blick über das Viertel hat.

DIE FESTUNG

Beim Hochsteigen erreicht man die Festung São Jorge (XII. Jh.), die königliche Residenz vom XIV. bis XVI. Jh. Die Festung bietet von seinen Türmen aus einen großartigen Blick über ganz Lissabon. Beim Hinabsteigen von der Festung können wir die barocke Kirche Nossa Senhora da Graça besichtigen. Hier wurde Afonso de Albuquerque, Gouverneur von Portugiesisch-Indien von 1509 bis 1515, bestattet. Er war der große Heerführer, der Hormuz, Goa und Malakka eroberte. Er war der tatsächliche Begründer der portugiesischen Seemacht in Asien. Neben dieser Kirche befindet sich der Miradouro da Senhora do Monte, einem weiteren schönen Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt.

Nicht weit von hier befindet sich wahrscheinlich die schönste Renaissance-Kirche Portugals, die Igreja de São Vicente de Fora (XVI.-XVII. Jh.), die vom Bologneser Architekten Filippo Terzi entworfen wurde. Das Innere der Kirche mit einem einzigen Schiff ist im Barockstil gehalten. Hier befindet sich das Pantheon des Königshauses Bragança. Schließlich sollte man nicht versäumen, sich den großartigen mit Azulejos dekorierten Kreuzgang anzusehen. Hinter der Kirche liegt der Campo de Santa Clara, wo jeden Dienstag- und Samstagvormittag die Feira da Ladra, ein malerischer, belebter kleiner Markt mit Möbeln, gebrauchter Kleidung, Silberwaren, antiken Büchern, Zeitschriften, Schallplatten, Gemälden, Teppichen, Majolika, Azulejos, Nippes, Sammlermünzen, militärischer Ausrüstung usw. stattfindet.

Ein besuchenswertes Museum ist das Museu Militar, das in einem Arsenal aus dem XVIII. Jh. liegt, wo Waffen und militärische Ausrüstung vom IX. Jh. bis heute ausgestellt sind. Bewundernswert ist auch das schöne manuelinische Portal der Igreja da Madre de Deus. Das Innere mit einem einzigen Schiff ist barock und von Azulejos bedeckt. In den beiden Kreuzgängen der Kirche, der eine im Renaissancestil und der andere im manuelinischen Stil, hat das Museu Nacional do Azulejo seinen Sitz. Es ist ausgesprochen sehenswert.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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