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Auf den Reisen, besonders bei denen, wo man unterwegs Orte mit dunklem Himmel, die von den Städten weit entfernt sind, habe ich gewöhnlich auch eine fotografische und visuelle Mindestausrüstung für die Beobachtung des Nachthimmels und zum Fotografieren des Nachthimmels bei mir. Die Beobachtung des Himmels in jedem Winkel der Erde bietet stets wunderbare Überraschungen.
Um die Sterne zu beobachten, ist die wichtigste Sache die Abwesenheit des Lichts. Auch wenn Sie nur einen kurzen Gebirgsaufenthalt haben, werden Sie den eindrucksvollen Unterschied zwischen dem Himmel, den Sie in der Stadt und von anderen Wohnplätzen gewöhnt sind und dem dunklen und klaren Himmel des Gebirges sehen. Wenn Sie das Glück haben, eine Flugreise, die Sie in Orte in der Nähe oder südlich des Äquators führt, werden Sie einen von der Nordhalbkugel vollkommen verschiedenen Himmel sehen können.
DEN NACHTHIMMEL VON WIRKLICH DUNKLEM HIMMEL BEOBACHTEN
Möchten Sie einen australischen Wüstenbereich (aber auch Chile, Namibia usw.) finden oder das Glück haben, den Südhimmel an einem der dunkelsten Orte des Planeten zu bewundern, wo der nächste bewohnte Ort sich in der Luftlinie 600 km weit entfernt ist, besuchen? Auch wenn Sie nicht von Astronomie begeistert sind, werden Sie eine Erfahrung machen, die Sie nie im Leben vergessen werden: Ausgehend vom Zeitraum, in dem Sie die Reise machen (oder während des Zeitraums Ihrer Beobachtung) haben Sie die Möglichkeit, das Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße, im Sternbild Schütze in seiner größten Pracht und die Sterne des galaktischen Zentrums wie spektakuläre Wolken erscheinen, zu bewundern. Sie werden das Kreuz des Südens sehen, die wunderbaren Magellanwolken, zwei Satelliten-Galaxien unserer Galaxie und andere spektakuläre Himmelsobjekte sehen.
ES SIND KEINE GROSSEN APPARATUREN NÖTIG
Um den Sternenhimmel zu beobachten, genügt das bloße Auge. Wählen Sie eine mondlose Nacht; der Zeitraum nach Neumond ist der beste. Wenn Sie also eine Reise planen, machen Sie sie so, daß sie auf einen Zeitraum fällt, wenn Sie an einem dunklen und von Städten weit entfernten Ort sind. Stellen Sie sich in einen dunklen Bereich, von wo aus Sie einen breiten Himmelsabschnitt bewundern können und gewöhnen Sie das Auge für ein paar Minuten an die Dunkelheit. Schritt für Schritt gewöhnen sich Ihre Augen und Sie werden am Himmel immer mehr Sterne sehen im Bereich des galaktischen Zentrums unserer Galaxie, der Milchstraße. Sie wird als eine spektakuläre weiße Milchwolke erscheinen. Sie können stundenlang das Sternengewölbe mit dem bloßen Auge beobachten, und wenn Sie Glück haben, werden Sie auch Sternschnuppen sehen, die den Himmel im Bruchteil einer Sekunde durchqueren.
EIN GUTER FELDSTECHER WÄRE IDEAL
Es ist aber fast sicher, daß Sie noch mehr in das Betrachten des Nachthimmels eindringen wollen. Dafür müssen Sie ein Minimum an Ausrüstung mitbringen. Wir sprechen von Reisen, bei denen es immer wichtig ist, mit leichtem Gepäck zu reisen. Mein Rat ist ein guter Feldstecher mit großem Weitwinkel (einen 10 x 50 oder einen 15 x 70) zu erwerben, ein Gerät, das die Beobachtung von hunderten von Himmelsobjekten erlaubt und gewöhnlich wenig mehr als 1 kg wiegt.
Die Feldstecher sind ausgezeichnete Geräte als Teil des Reisegepäcks, leicht in der Handhabung; sie können sowohl bei Tage zur Tier- und Landschaftsbeobachtung als auch in der Nacht zur Beobachtung der Sterne benutzt werden. Wenn Sie sich für einen Feldstecher 15 x 70 entscheiden, empfehle ich Ihnen einen Aufsatz für das Fotostativ, der die Bilder stabiler sein läßt und die Beobachtung der Himmelsobjekte, ohne die Arme zu belasten, angenehmer sein läßt.
FÜR DIE AUFNAHME VON NACHTFOTOS MÜSSEN SIE MIT EINER GUTEN SPIEGELREFLEXKAMERA UND EINEM STABILEN STATIV AUSGESTATTET SEIN
Wenn Sie den Nachthimmel auf Reisen fotografieren wollen, müssen Sie sich mit einer Kamera ausrüsten, die Ihnen erlaubt, die Belichtungszeit einzustellen. In der Regel nehme ich eine Digital-Spiegelreflexkamera und ein gutes Stativ (Marke Manfrotto) mit. Das Stativ muß sehr stabil sein, wenn Sie vorhaben, die Sterne zu fotografieren; sonst genügt ein kleiner Windstoß und das Foto ist verwackelt.
Wenn Sie die Kamera auf dem Stativ fest installiert haben, müssen Sie lichtstarke Objektive zum Einfangen des größtmöglichen Lichts der Sterne in kürzestmöglicher Zeit benutzen. Die Weitwinkel sind die besten Objektive, weil sie die längsten Aufnahmen ermöglichen, ohne daß man die durch die Erdrotation verursachte Bewegung bemerkt. Ich benutze eine Tonkina 11-20 mm F 2,8, die eine ausgezeichnete Lichtstärke besitzt. Sie ermöglicht die 11-mm-Aufnahmen innerhalb von 20 bis 30 Sekunden vom fest installierten Stativ, ohne allzu nennenswerte Bewegungen zu haben.
AUFNAHMEN IM RAW-FORMAT
Mit einer derartigen Ausrüstung können Sie, wenn Sie an einem sehr dunklen Ort sind, von der Milchstraße sehr schöne Fotos machen: Wie die hier unten und die des Videos hier oben, eigens mit der oben beschriebenen Ausrüstung gemacht. Mit besonderen Programmen können Sie auch mehr Fotos desselben Himmelsabschnitts zusammenfügen und ein sogenanntes starstrail machen, das heißt, ein Foto mit den Spuren der Bewegung der Sterne. Sie können auch mehr Fotos desselben Himmelsabschnitts und die Menge der vorhandenen Sterne auf Ihrem Foto hinzufügen. Ein weiterer Tipp: Wenn Sie Nachtaufnahmen machen, nehmen Sie Ihr Foto immer im RAW-Format auf. In diesem Format können Sie das Bild mit Photoshop oder anderen Programmen bearbeiten, um das Beste aus Ihrer Aufnahme herauszuholen.
ZUR VERLÄNGERUNG DER BELICHTUNGSZEIT BENÖTIGEN SIE AUCH EINEN ASTRO-TRACKER
Wenn Sie den Nachthimmel auf Reisen fotografieren möchten, benötigen Sie einen Astro-Tracker, die Erdbewegung ausgleicht. Zum Glück gibt es heute mehrere Modelle, die transportabel sind und ein geringes Gewicht haben (in der Regel etwa 2 kg). Zu den bekanntesten gehören der Vixen Polarie, der SkyTracker und der Star Adventurer Skywatcher. Mit diesen Instrumenten können Sie fotografische Aufnahmen von wenigen Minuten machen und dabei punktförmige Sterne und spektakuläre Bilder erhalten. In diesem Fall können Sie auch anspruchsvollere Fotoobjektive wie ein 50 mm und mehr verwenden. Je nach Präzision des Astro-Trackers und der Ausrichtung auf den Himmelspol können Sie auch mit Teleobjektiven bis zu 300 mm hervorragende Ergebnisse erzielen.
Wenn Sie stattdessen Zeitrafferaufnahmen bei Nacht machen wollen, können Sie Ihre Spiegelreflxkamera verwenden. Ich verwende im Allgemeinen eine Verschlußzeit von 10 oder 20 Sekunden. Bedenken Sie, daß Sie bei einer Belichtungszeit von 30 Sekunden bei 24 Bildern pro Sekunde 2 Stunden lang belichten müssen, um einen 10-Sekunden-Film zu erhalten. Bei einer Belichtungszeit von 20 Sekunden benötigen Sie 1 Stunde und 20 Minuten, um einen 10-Sekunden-Film zu drehen.
ÜBERSICHT ÜBER DIE MITZUBRINGENDE AUSRÜSTUNG
Zubehör für Nachtbeobachtungen:
Weitwinkel-Fernglas (ein 10×50 oder 15×70)
Zubehör für die Nachtfotografie:
Spiegelreflexkamera mit verschiedenen lichtstarken Objektiven
Stabiles Stativ (Marke Manfrotto)
Wenn Sie noch weiter gehen wollen:
Astro-Tracker
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.