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David Garedscha: Ein großer Klosterkomplex Georgiens

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Das Kloster liegt im Südosten Georgiens an der Grenze Georgiens zu Aserbaidschan. Das orthodoxe Kloster David Garedscha ist eine faszinierende historische Stätte, die aus einem teilweise aus Stein erbauten Kloster (Lavra-Kloster) und teilweise aus in den Fels gehauenen Höhlen (Udabno-Kloster) besteht. Das Kloster ist eines der größten Klöster Georgiens.

DIE GESCHICHTE DES KLOSTERS

Das Kloster David Garedscha wurde im 6. Jahrhundert vom assyrischen Mönch San David Garedscha gegründet und bis zum 17. Jahrhundert mehrmals erweitert. Es wurde zu einem der wichtigsten Klosterkomplexe des mittelalterlichen Georgiens. Im Laufe der Jahrhunderte gewann das Kloster zunehmend an Bedeutung und wurde zu einem Pol der künstlerischen und kulturellen Betätigung der gesamten Region.

Im XIII. Jahrhundert verwüsteten die mongolischen Reiterhorden das Kloster schwer, das in den folgenden Jahren aber einen Teil seiner Bedeutung der Vergangenheit wiedererlangte. Inmitten von Zerstörung und Wiederaufbau überlebte David Garedscha bis zum Aufkommen des Kommunismus in Rußland. Ab 1921 wurde das Kloster aufgegeben und in den 80er Jahren des XX. Jahrhunderts von den Truppen der Sowjetischen Armee als Schieß- und Übungsplatz benutzt. Mit der Unabhängigkeit Georgiens im Jahr 1991 begann erneut das Klosterleben in David Garedscha.

David Garedscha, das sich etwa 70 km südöstlich von Tiflis befindet, kann über eine Landstraße mit zahlreichen Schlaglöchern erreicht werden. Der untere Teil des aus Stein gebauten Klosters ist vom Parkplatz am Ende der Straße leicht zugänglich.

DER HOHE WEG DES KLOSTERS

Um den oberen Teil des Klosterkomplexes zu erreichen, wo sich eine kleine Kapelle und die imposanten Höhlen der Einsiedlermönche befinden, die mit Fresken aus dem IX. und XIII. Jahrhundert verziert sind, muß man einem Rundweg folgen. Es ist ratsam, den Weg links hinaufzugehen. Er verläuft am Anfang entlang der Klostermauer, die sanft ansteigt und zu einer kleinen Kapelle führt, von der man einen herrlichen Rundblick auf die Umgebung hat.

David Garedscha Kloster, Georgien. Autor und Copyright Marco Ramerini.
David Garedscha Kloster, Georgien. Autor und Copyright Marco Ramerini.

Der Weg verläuft dann nordwärts entlang der Grenze Georgiens zu Aserbaidschan. Auf dieser Böschung befinden sich die Höhlen mit Fresken und von dort kann man zum ursprünglichen Kloster aufsteigen. Die gesamte Strecke ist 2,5 km lang und erfordert 1 Stunde und 30 Minuten Fußmarsch. Der Weg ist an einigen Stellen ziemlich steil und rutschig. Schuhe mit gutem Profil und Trekkingstöcke sind hier nützlich.

Fresken in den Höhlen, David Garedscha, Georgien. Autor und Copyright Marco Ramerini.
Fresken in den Höhlen, David Garedscha, Georgien. Autor und Copyright Marco Ramerini.

ENTLANG DER GRENZE GEORGIENS ZU ASERBAIDSCHAN

Das Kloster liegt direkt an der Grenze Georgiens zu Aserbaidschan. Dieser Grenzbereich ist immer noch Gegenstand von Grenzstreitigkeiten. Wenn Sie den Weg zu den Höhlen nehmen, gehen Sie direkt an der Grenze entlang und kommen stellenweise über aserbaidschanisches Gebiet. Das Telefonnetz ist hier auf Aserbaidschan ausgerichtet. In der Vergangenheit kam es zu Zwischenfällen von Wachen Aserbaidschans mit Touristen, die wegen illegalen Grenzübertritts festgenommen wurden. In den letzten Jahren wurde zwischen beiden Ländern eine Einigung erzielt, die das Erreichen des Klosters auf dem gesamten Weg zum Höhlenbereich ermöglicht.

Das Kloster auf der vorläufigen UNESCO-Liste zum Weltkulturerbe.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

Davit Gareja Kloster, Georgien. Autor und Copyright Marco Ramerini.
David Garedscha Kloster, Georgien. Autor und Copyright Marco Ramerini.
Der Weg des Klosters David Garedscha entlang der Grenze Georgiens zu Aserbaidschan                        Autor und Copyright: Marco Ramerini
Der Weg des Klosters David Garedscha entlang der Grenze Georgiens zu Aserbaidschan Autor und Copyright: Marco Ramerini
Karte des Weges zu den Höhlen von Davit Gareja
Karte des Weges zu den Höhlen von David Garedscha

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