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Córdoba ist mit 320.000 Einwohnern eine der interessantesten Städte Andalusiens in Südspanien. Die Stadt wurde ursprünglich von den alten Römern, die sie Corduba nannten, gegründet. Sie liegt an der Stelle, wo die Schiffbarkeit des Flusses Guadalquivir beginnt. Die Stadt wurde in römischer Zeit ein Hafen und ein bedeutendes Handelszentrum. Aus dieser Zeit ist vor allem die eindrucksvolle Römische Brücke erhalten geblieben.
Im Jahr 711 nach Christi Geburt wurde Córdoba von den Arabern erobert. Während der arabischen Herrschaft von 711 bis 1263 war Córdoba das kulturelle und künstlerische Zentrum, ebenso wie das Hauptmachtzentrum der Iberischen Halbinsel. Zu jener Zeit war sie eine der größten Städte Europas. Man schätzt, daß Córdoba eine Bevölkerung von 500.000 Einwohner hatte.
Als die Omajaden-Kalifen von Damaskus abgesetzt wurden, verwandelten sie Córdoba, wo sie regierten, bis 929 in ein unabhängiges Emirat. Die Stadt erreichte den Höhepunkt ihrer Macht im X. Jahrhundert unter den Regierungen von Abd al-Rahman III., der sich 929 zum Kalifen proklamierte, unter seinem Sohn al-Hakam II. (961–76) und unter Al-Mansur Ibn Abi Aamir (Almansor oder Almanzor 981–1002).
In dieser Zeit war Córdoba die Hauptstadt eines Kalifats – bekannt unter dem Namen Al-Andalus – , das fast die ganze Iberische Halbinsel kontrollierte. Es war zu dieser Zeit, in der die wichtigsten islamischen Gebäude errichtet wurden. Darunter ist das bedeutendste natürlich die Moschee, deren Bau 784 begonnen wurde. Dieses Gebäude wurde an der Stelle einer christlichen Basilika errichtet. Im X. Jahrhundert wurde die Moschee erweitert und wurde eine der weltweit größten. Am Anfang des XI. Jahrhunderts führten einige Jahrzehnte Bürgerkrieg zum Zusammenbruch des Kalifats und in der Folge zur Zerstückelung in viele kleine moslemische Herrschaften unter der Bezeichnung „reinos taifas“. Christliche Truppen besetzten Córdoba im Jahr 1236.
WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE HAUPTSEHENSWÜRDIGKEITEN VON CÓRDOBA
Im Jahr 1994 wurde das historische Zentrum von Córdoba von der UNESCO in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen. Der Besuch der Stadt sollte natürlich mit der eindrucksvollen Moschee (Mezquita), die das berühmteste und schönste Gebäude ist, beginnen.
DIE KIRCHE – MOSCHEE (MEZQUITA)
Der Zugang erfolgt durch den Hof der Orangenbäume (Patio de los Naranjos), ein klassischer islamischer Hof mit Orangenbäumen und Brunnen für die reinigenden Waschungen. Ursprünglich waren alle 19 Schiffe der Moschee zu diesem Hof hin geöffnet, die einen eindrucksvollen szenischen Effekt hervorbrachten. Nach der christlichen Rückeroberung wurden im Inneren der Moschee Kapellen gebaut: 1371 ließ Alfons X. die Kapelle Villaviciosa mit staunenswerten Arkaden bauen. Im XIV. Jahrhundert ließ Enrique II. die Königliche Kapelle im Mudejar-Stil bauen. Sie wurde als Pantheon für die spanischen Herrscher genutzt.
1523 wurde im Inneren der Moschee mit dem Bau der Kathedrale begonnen, der 1599 vollendet wurde. Dies führte zur Schaffung dieser außergewöhnlichen architektonischen Vereinigung von Kirche und Moschee wie wir sie heute bewundern können.
Andere bedeutende Denkmäler der Stadt sind die Verteidigungsanlagen des Alcázar de los Reyes Cristianos von 1328 und der Torre Fortaleza de la Calahorra, der die alte Römische Brücke bewacht. Neben der Brücke befinden sich die großen arabischen Mühlen, die alte jüdische Synagoge, die Bäder des Kalifen und die typischen Straßen und Plätze des mittelalterlichen Judenviertels, genannt Judería, während es auf der Plaza de la Corredera die Relikte eines römischen Tempels, das Renaissance-Rathaus und in der Nähe die romanische Kirche San Pablo gibt.
Nur 7 km von Córdoba entfernt befindet sich an der Straße N-437 ein anderer prächtiger Beweis der arabischen Herrschaft: Die Ruinenstadt Medina az-Zahra, eine Stadt des Vergnügens, die im X. Jahrhundert Abd al-Rahman III. erbauen ließ und Almansur vervollständigen ließ.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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