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Carcassonne: Eine mittelalterliche Festungsstadt

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Carcassonne ist das beste Beispiel mittelalterlicher Festungsbauarchitektur in Frankreich. Es handelt sich um eine Stadt von 45.000 Einwohnern, die in der Region Okzitanien (Languedoc-Rousillon) im Département Aude 90 km südöstlich von Toulouse in einer weiten Talebene, die die Pyrenäen vom Zentralmassiv trennt, liegt.

Die Stadt ist durch den Fluß Aude klar in zwei Teile getrennt: Den ursprünglichen Kern (la Cité) hoch auf einem Hügel am rechten Ufer des Flusses Aude und die Unterstadt (Bastide Saint-Louis) aus jüngerer Zeit am linken Ufer.

Seit vorrömischer Zeit existierte eine befestigte Ansiedlung auf dem Hügel, wo sich heute die Stadt Carcassonne befindet. Die Römer gründeten im ersten vorchristlichen Jahrhundert eine römische Kolonie unter dem Namen Julia Carsaco, das zu Carcasum wurde.

Die Stadt entwickelte sich in ihrer heutigen Form ab dem XIII. Jahrhundert. Sie bewahrt bis auf den heutigen Tag ihre mittelalterliche Zitadelle mit Befestigungen, eine Burg, die mittelalterliche Stadt mit engen, gewundenen Gassen und die alte gotische Kathedrale Saint-Nazaire.

Die Stadt verfiel seit der napoleonischen Zeit, aber der Mauergürtel wurde vom Architekten Eugène Violet-le-Duc ab 1853 restauriert. Die Restaurierung veränderte teilweise das Äußere der Festung. Besonders wurde die Bedachung von vielen dieser Türme mit ursprünglich roten Ziegeln durch solche aus Schiefer, einem typischen Baumaterial Nordfrankreichs, ersetzt. Aber die Restaurierung ermöglichte die Erhaltung des wunderbaren Mauergürtels.

Im Jahr 1997 hat die UNESCO die Festungsstadt Carcassonne in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen. Nach der UNESCO stellt Carcassonne ein erstaunliches Beispiel einer mittelalterlichen Festungsstadt dar, die aus zwei konzentrischen Gürteln besteht, die mit 52 Türmen bewehrt sind und über vier Torzugänge verfügen.

DIE TOURISTENATTRAKTIONEN: WAS KANN MAN IN CARCASSONNE SEHEN?

Carcassonne ist ein bemerkenswertes Beispiel für eine mittelalterliche Festungsstadt. Die ganze Stadt ist eine Attraktion. Unter den wichtigsten Sehenswürdigkeiten finden wir im ursprünglichen Stadtkern (la cité) oben auf dem Hügel am rechten Ufer des Flusses Aude: Eine herrliche Burg (Château Comtal), eine schöne gotische Basilika (Basilique Saint-Nazaire), die beiden konzentrischen Mauergürtel von einer Gesamtlänge von 3 km und zahlreiche typische Straßen und Gassen, die reich an alten Häusern sind.

EIN HERRLICHER DOPPELTER MAUERGÜRTEL

Das Element, das die Stadt kennzeichnet, ist sicherlich ihr doppelter Mauergürtel. Der innere Mauergürtel folgt der Spur des 1.070 m langen Mauerwerks aus der Römerzeit. Er bewahrt noch Teile der römischen Mauern mit 17 Wehrtürmen von 30 ursprünglichen. Der Hauptteil der Nordmauern geht auf die Römerzeit zurück wie auch die zahlreichen Sockel der Türme.

Im Laufe des 13. Jahrhunderts befahl der französische König den Bau eines zweiten Mauergürtels um die Stadt. Dieses neue Mauerwerk ist von einem Graben umgeben und ist wie das andere reich an Türmen. Die beiden Mauergürtel sind durch vier Tore in den vier Himmelsrichtungen zugänglich: Die Porte Narbonnaise (1280), die Porte Saint-Nazaire, die Porte d’Aude aus dem XII. Jahrhundert und die Porte du Bourg.

DIE BURG DES GRAFEN

Die Burg des Grafen (Château Comtal) ist eine Festung, die Sitz der Vicomtes von Carcassonne war. Sie befindet sich in der Oberstadt, angelehnt an den inneren Mauergürtel. Die Burg wurde am Anfang des XII. Jahrhunderts erbaut und besitzt einen Mauerring, den Wehrtürme überragen. Die Burg kann aufgesucht werden und bietet den Zugang zu den Bastionen der Stadt. Das Château Comtal beherbergt auch ein Gesteinsmuseum und eine Dauerausstellung über die Restaurierung der Stadt im XIX. Jahrhundert. Ein anderes bedeutendes Gebäude der Oberstadt ist die Basilika Saint-Nazaire romanischen Ursprungs. Sie wurde 1096 geweiht und wurde zwischen 1269 und 1330 in gotischem Stil vergrößert. Sehr schön sind ihre Buntglasfenster.

DIE UNTERSTADT

Bekannt als die Unterstadt (Ville Basse) befindet sich die Bastide Saint Louis – jüngeren Ursprungs – am linken Ufer des Flusses Aude. Es ist das Geschäftszentrum und das Wohngebiet von Carcassonne. Die Stadt wurde im XIII. Jahrhundert gebaut und wurde im XIV. Jahrhundert von einer 2.800 m langen Mauer umgeben. Von diesen Festungswerken gibt es heute nur noch wenige Spuren.

In der Mitte des Wohngebietes befindet sich der alte Marktplatz (place Carnot). In diesem Teil der Stadt liegt auch die Kirche Saint-Vincent aus dem XIV. Jahrhundert, die Halle aux Grains aus dem XVIII. Jahrhundert, die Kathedrale Saint-Michel (XIII.-XIV. Jahrhundert). Schließlich verläuft im Nordwestteil der Bastide Saint-Louis der Canal du Midi, eine Wasserstraße, die 1996 von der UNESCO als Welterbe eingestuft wurde.

MUSEEN: Im Bereich der Unterstadt (Bastide Saint-Laurent) gibt es: Das Musée des Beaux-Arts, das der europäischen Malerei des XVII., XVIII. und XIX Jahrhunderts gewidmet ist. Die Maison des Mémoires (Maison Joë Bousquet), eine Dauerausstellung über das Werk des Dichters Joë Bousquet. Hier sind auch die Sitze des Centre d’Études Cathares René Nelli und der Groupe Audois de Recherche et d’Animations Éthnographiques.

In drr Cité Médiévale befindet sich das Château Comtal, das ein Gesteinsmuseum und eine Dauerausstellung über die Restaurierung der Stadt im XIX. Jahrhundert beherbergt. Unter den anderen Museen gibt es das Centre Culturel de la Mémoire Combattante, das Musée de la Chevalerie, des Armes et de l’Archerie, das Musée de l’École und schließlich das Musée Mémoires du Moyen-Âge.

Das Klima von Carcassonne

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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