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Cáceres: Ein Juwel an mittelalterlicher Architektur

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Cáceres ist eine Stadt von 90.000 Einwohnern, die auf 430 m über dem Meeresspiegel zwischen der Sierra de la Mosca und der Serrilla liegt. Die Stadt – bedeutend in der römischen Zeit – wurde 25 vor Christi Geburt vom römischen Konsul Lucius Cornelius Balbus unter dem Namen Norbensis Caesarina (Norba) gegründet. Anschließend wurde sie von den Arabern erobert. Im XII. Jahrhundert wechselte die Kontrolle über Cáceres oft zwischen den Moslems und den Christen.

Im Jahr 1169 wurde die Stadt von den christlichen Truppen von Ferdinand II. eingenommen. Aber im Jahre 1173 eroberten die Almojaden sie zurück und befestigten sie. Aus dieser Zeit stammen der Torre de Bujago, der Torre de la Yerba und der Torre del Horno. 1229 wurde die Stadt endgültig von König Alfons IX. von León besetzt.

Die Geschichte der Stadt erinnert an die Kriege zur Kontrolle der Iberischen Halbinsel zwischen Christen und Moslems. In ihren Palästen spiegelt sich diese Mischung von Stilen. So gibt es hier den romanischen, den gotischen und arabischen Stil. Auch der Einfluß der italienischen Renaissance ist spürbar. Von den über 30 Türmen der arabischen Zeit ist der Torre del Bujago der berühmteste. Die Altstadt von Cáceres ist seit 1986 Teil der Stätten, die die UNESCO als Welterbe der Menschheit schützt.

WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE HAUPTATTRAKTIONEN VON CÁCERES

Der alte Teil der Stadt ist fast vollständig von einer Mauer umgeben, die größtenteils auf die arabische Zeit zurückgeht. Die Mauern sind von einem Dutzend Türme durchsetzt, die ihr ein mittelalterliches Aussehen verleihen.

Aus römischer Zeit bleibt der Stadt ein architektonisches Erbe an den Mauern in Form des sog. Stadttores Arco del Cristo und auch durch die Puerta del Rio erhalten. Auch haben die Stadtmauern ein römisches Fundament.

Der zentrale Platz von Cáceres ist die Plaza Mayor, wo sich das Rathaus befindet. Von hier erreicht man die Iglesia de la Ermita de la Paz und den Torre de Bujago aus arabicher Zeit. Kurz davor gibt es den Arco de la Estrella und kurz danach befindet sich der Palacio Episcopal aus dem XIII. bis XVII. Jh.

DIE KATHEDRALE SANTA MARIA

Danach kommt man zur Plaza de Santa Maria, wo sich die bedeutendste Kirche von Cáceres befindet: Die Concatedral de Santa Maria de Cáceres aus dem XIII. bis XVI. Jh. Sie wurde im Stil der Romanik im Übergang zur Gotik erbaut.

Die Kirche von großen Ausmaßen zeigt drei Schiffe und ein wunderschönes Altarbild von 1551 im plateresken Barockstil, geschaffen von Guillén Ferrant und Roque Balduque. Interessant sind die Sakristei mit einem Museum von sakralen Gegenständen und das Grabmal von Francisco de Godoy im Gefolge von Francisco Pizarro, dem Eroberer des Inka-Reiches. Besuchenswert sind auch die Capilla de los Blázquez o del Santísimo Cristo, die Capilla de Santa Ana von 1446 und die Capilla de San Miguel von 1551.

Immer noch am Platz der Kathedrale befindet sich die Casa de los Ovando im gotischen Renaissance-Stil aus dem XV. bis XVIII. Jh. Nicht weit weg gibt es den Palacio Monteczuma im Renaissance-Stil. Der Name leitet sich von den Ehegatten Mariana de Carvajal y Toledo und Juan Toledo Monteczuma, dem Enkelsohn des Azteken-Herrschers Montezuma II., die sie im XVI. Jh. erbaute, ab. Heute handelt es sich um den Sitz des Historischen Archivs der Provinz Cáceres.

Am selben Platz befindet sich die Casa y Torre de Carvajal und der Torre de los Espaderos.

Außerhalb der Stadtmauern liegen der Palacio de Godoy-Adana von 1548 und die Iglesia de Santiago, eine Kirche im gotischen Renaissance-Stil von 1556 mit einem schönen Altarbild im Innern, ein Werk von A. Berruguete.

LA CUESTA DE LA COMPANIA: DIE CHARAKTERISTISCHSTE STRASSE

Beim Platz der Kathedrale beginnt ansteigend die charakteristischste Straße von Cáceres, die Cuesta de la Compania, die von interessanten historischen Gebäuden flankiert wird wie die Casa de los Golfines de Abajo aus dem XVI. Jh., der Convento de la Compania de Jesús, einem Barockbau aus dem Jahr 1755, die Jesuitenkirche San Francisco Javier im Barock-Stil aus dem XVIII. Jh. und die Casa de los Solis aus dem XVII. Jh.

Die bedeutendste Kirche in der Oberstadt ist die Iglesia de San Mateo, die an dem Ort einer Moschee im gotischen Stil ab dem XVI. Jh. gebaut wurde, deren Portal bedeutsam ist. Neben der Kirche befindet sich der Torre de las Ciguenas aus dem XV. Jahrhundert. Auf der benachbarten Plaza de las Veletas befindet sich der Palacio de las Veletas, an deren Stelle sich der arabische Alcazar stand und von wo aus man die Zisterne (aljibe) aus dem XI./XII. Jh. mit fünf Schiffen und maurischen Bögen bewundern kann. Der Palast beherbergt das Museo Arqueológico Provincial. Kurz danach kommt die Casa de los Caballos aus dem XVI. Jahrhundert, wo das Museo de Bellas Artes untergebracht ist. Es ist der zeitgenössischen Kunst gewidmet und zeigt den „Jesús Salvador“ von El Greco und die Werke von Miró und Picasso. In der Nähe können wir die Ermita de San Antonio, das Judenviertel San Antonio und den Arco del Cristo, das älteste Stadttor, besichtigen.

Bei Rückkehr zur Iglesia San Mateo an der Calle de los Codes kann man den Torre de los Plata aus dem XV. Jh. und den Palacio de los Golfines de Arriba aus dem XV. Jh. sehen. Es gibt noch viele weitere wertvolle Gebäude in Cáceres, die man bei einem Spaziergang durch diese schöne Stadt entdecken kann.

Das Klima von Cáceres

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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