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Bolivian Kostüm. Autor Nello und Nadia Lubrina

Bolivien: Atemberaubende Landschaften und multiethnische Bevölkerung

Bolivien (Estado Plurinacional de Bolivia/Plurinationaler Staat Bolivien) ist eine Präsidialrepublik in der Mittelwestzone Südamerikas. Das Land ist ohne Zugang zum Meer und grenzt im Norden und Osten an Brasilien, im Süden an Paraguay und Argentinien und im Westen an Chile und Peru.

Es erstreckt sich zwischen dem Wendekreis des Steinbocks und dem zehnten südlichen Breitengrad. Bolivien ist von einer beträchtlichen landschaftlichen Verschiedenartigkeit gekennzeichnet. Die westlichen Gebiete werden vom bolivianischen Hochplateau und der Kordillere der Anden geprägt, während die östlichen Regionen vom Tiefland des Amazonas und dem Chaco-Urwald gebildet werden.

Die bolivianische Hochebene hat eine Durchschnittshöhe von 3.700 m und ist von der westlichen Kordillere umgeben. Entlang der Grenze zu Chile liegt der höchste Berg des Landes: der Nevado de Salama (6.542 m). In der östlichen Kordillere findet man die Cordillera Real mit Bergen über 6.000 m wie Illampu (6.485 m) und Illimani (6.322 m). Die Hochebene ist mit Seen bedeckt; darunter sind der Poopó-See (2.800 qkm) und Titicaca-See (8 300 qkm). Der Titicaca-See ist zwischen Bolivien und Peru auf einer Höhe von 3.810 m gelegen und ist der größte See Südamerikas und der höchste schiffbare See der Welt.

In der südwestlichen Region der Hochebenen liegt auch eine großartige Wüste, der Salar de Uyuni (12.000 kmq), eine Salzwüste auf einer Höhe von 3.650 m gelegen, der zu den größten Salzflächen der Welt zählt. Drei Fünftel des bolivianischen Gebietes werden von den Flächen des Amazonas- und Chaco-Waldes gebildet. In diesen Gegenden fließen die wichtigsten Flüssen des Landes: Beni und Mamoré. Beide sind Nebenflüsse des Amazonas.

Auf Grund seines Pro-Kopf-Einkommens ist Bolivien eines der ärmsten Länder Südamerikas, etwas das dem großen Reichtum an natürlichen Schätzen widerspricht. Die Landwirtschaft stellt den größten Schatz Boliviens dar. Besonders werden Zinn – Bolivien zählt weltweit zu den bedeutendsten Ländern mit Zinnvorkommen – , Blei, Silber, Kupfer, Zink, Wismut, Tungsten, Antimon, Gold, Erdgas und Erdöl gewonnen. Für den Binnenmarkt sind auch die Tierzucht (Rinder-, Schaf-, Schweine-, Lama- und Alpakazucht) und die Landwirtschaft (Weizen, Gerste, Kartoffeln, Mais, Reis, Kaffee, Orangen, Bananen und Baumwolle) wichtig. Koka ist die am weitesten verbreitete Kultur. Sie wird reichlich von der Landbevölkerung konsumiert und stellt für sie die Haupteinnahmequelle dar. Der Tourismus besitzt dank der wunderbaren Landschaften der Andenhochebenen, sowie der Städte aus der Kolonialzeit und der unberührten Kultur der Indios ein beträchtliches Potenzial.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

  • Fläche: 1.098.581 km² (Kultivierte Fläche 2,2%, Wiesen und Weiden 24,1%, Wald und Buschland 52,8%, unbewirtschaftet und unproduktiv 20,9%)
  • Einwohnerzahl: 9.119.000 (2007) Indios 55%, Mestizen (Nachfahren von Europäern und Indios) 30%, Europäer 15%.
  • Hauptstadt: La Paz (Regierungssitz), Sucre (verfassungsmäßige Hauptstadt und Sitz des Obersten Gerichtshofes).
  • Amtssprachen: Die Hauptamtssprache ist Spanisch. Aymará, Quechua, Guaraní und 33 weitere indigene Sprachen sind auch anerkannte Amtssprachen.
  • Religionen: Katholiken 95%, Protestanten 5%.
  • Währung: Boliviano (BOB)
  • Zeitzone: UTC -4