Die Bekaa-Ebene ist das wichtigste landwirtschaftliche Gebiet des Libanon und wird von den beiden Gebirgszügen des Libanon und des Anti-Libanon begrenzt. Der Libanon trennt sie von der libanesischen Küste, während die Berge des Anti-Libanon die Grenze zu Syrien bilden. Die Bekaa-Ebene, die etwa 30 km östlich von Beirut liegt, erstreckt sich über eine Länge von 120 km und hat eine durchschnittliche Breite von 15 km.
Die Bekaa-Ebene ist geologisch gesehen die Fortsetzung des Großen Ostafrikanischen Grabenbruchs. Dieser Grabenbruch durchquert große Teile Ostafrikas und setzt sich entlang des Roten Meeres und des Toten Meeres fort und endet in der Bekaa-Ebene. Das Tal wird von zwei Flüssen durchzogen: Dem Litani-Fluß, der von Norden nach Süden fließt und dem Oronte-Fluß, der aus Syrien kommend nach Westen fließt.
EINE BEVÖLKERUNG AUS CHRISTEN UND MOSLEMS
Im nördlichen Teil des Tals ist das Land trockener. Hier überwiegt die Schafzucht, während der größte Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Libanon im zentralen und südlichen Bereich dieses Tals liegt. Die Landnutzung ist in erster Linie von Weizen, Mais, Obstgärten, Weinbau, Baumwolle und Gemüse geprägt.
Die Bekaa-Ebene wird von einer christlichen und moslemischen Bevölkerung bewohnt. Im Norden überwiegen die Schiiten, in der Mitte um die Stadt Zahle leben die griechisch-katholischen Christen, weiter südlich die Sunniten und die Drusen. Im ganzen Tal gibt es aber auch griechisch-orthodoxe und maronitische Christen und in der Stadt Anjar Armenier.
In der Antike war in der Zeit des Römischen Reiches dieses Gebiet des Libanon Teil der Provinz Syrien und gehörte zu den Getreidespeichern des Römischen Reiches. Im Tal befand sich eine der wichtigsten römischen Städte des Nahen Ostens: Heliopolis, das heutige Baalbek. Die Ruinen bilden heute die wichtigste archäologische Stätte des Libanon und eine der spektakulärsten Stätten im gesamten Römischen Reich. Baalbek gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der Bekaa-Ebene gibt es eine weitere UNESCO-Stätte: Anjar, wo sich die prächtigen Ruinen einer Stadt aus der Zeit der Umayyaden des frühen 8. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung befinden. Sie sind unter römischem Einfluß entstanden.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.