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Bamberg: Das Rom Frankens

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Bamberg ist mit 70.000 Einwohnern eine Stadt Bayerns, die in Oberfranken am Fluß Regnitz in der Nähe ihrer Einmündung in den Fluß Main auf 240 m über dem Meeresspiegel liegt. Die Stadt hat ihren Ursprung im Mittelalter. Um das Jahr 1000 wurde sie Residenz der Herzöge von Bayern. Danach wurde sie Hauptstadt des gleichnamigen Fürstbistums bis 1802. In diesem Jahr wurde sie Teil Bayerns.

Der Zeitraum größter Blüte der Stadt war das Zeitalter der Renaissance, während dem Bamberrg ein bedeutendes Kultur- und Kunstzentrum war. Damals wurden zahlreiche Baudenkmäler der Stadt errichtet. 1647 wurde auch unter dem Namen „Academia Bambergensis“ die Universität Bamberg gegründet.

Der älteste Teil der Stadt – die Bischofsstadt – erhebt sich auf sieben kleinen Hügeln (deswegen wird Bamberg das deutsche Rom genannt) und besitzt bemerkenswerte profane und sakrale Bauten wie den Kaiserdom. Im Zentrum der Stadt erstreckt sich die Bürgerstadt, auch sie mit vielen interessanten Baudenkmälern.

Das historisch-architektonische Gefüge von Bamberg, auf wundersame Weise den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs entgangen, ist fast ganz erhalten geblieben und zeigt noch heute die Schauseite der alten Straßen mit zahlreichen Denkmälern, Palästen und Kanälen. Dies ist einer der Gründe warum die UNESCO Bamberg 1993 in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen hat.

WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE HAUPTSEHENSWÜRDIGKEITEN BAMBERGS

Die Stadt Bamberg gehört zu den attraktivsten touristischen Zielen Deutschlands. Sie stellt ein bemerkenswertes Beispiel von Barock-Architektur dar. Um die Stadt zu besichtigen, lohnt es sich, das Auto in einem der zahlreichen unterirdischen Parkplätze, die es in der Nähe des historischen Zentrums gibt, abzustellen und von dort zu Fuß zu gehen. Fangen wir unseren Rundgang im Geschäftsviertel an, um ihn in der Bischofsstadt zu beenden.

Der Maximiliansplatz, Standort des Obst- und Gemüsemarkts, ist ein großer Platz mit einem schönen Springbrunnen. Der Platz wird von zwei Gebäuden im Barockstil, die Werke des Architekten Balthasar Neumann sind, eingerahmt: Dem Priesterseminar (Altes Seminar) von 1732-1737, das heute Sitz der Stadtverwaltung ist, und dem Katharinenspital aus derselben Zeit.

Dann erreicht man den Grünen Markt: Ein langer Platz mit barocken Wohnhäusern, die Jesuitenkirche St. Martin und den Neptunbrunnen von 1698. Dieser Platz besitzt den Blumenmarkt und ist heute das Herz der Stadt. Die Jesuitenkirche St. Martin aus dem Jahr 1693 ist das Werk von Georg Dientzenhofer. Die Kirche ist im Barockstil gehalten und besitzt eine Pieta aus dem XIV. Jahrhundert und eine Kuppel in optischer Täuschung, einem Werk von Giovanni Francesco Marchini.

EINE REIHE VON FLUSSINSELN

Im Nordteil einer Insel in der Mitte des Flusses Regnitz befindet sich das Rathaus Schloß Geyerswörth. Dies ist das alte Schloß der Fürstbischöfe. Das Gebäude wurde zwischen 1585 und 1587 von Asmus Braun gebaut. Heute ist es Sitz des Fremdenverkehrsamts. Wenn Sie sich dieses Gebäude anschauen, lohnt sich ein Aufstieg auf den Turm des Schlosses, von wo aus Sie den schönsten Blick auf die gesamte Bischofsstadt, die vom Dom überragt wird, haben.

Vor der Burg befindet sich die kleine Insel mit dem Alten Rathaus, einem Gebäude, das sich in der Mitte des Flusses Regnitz aus dem Wasser erhebt. Es wurde im XIV./XV. Jahrhundert erbaut und von Michael Küchel im Barock- und Rokoko-Stil zwischen 1744 und 1756 umgebaut. Interessant ist die Legende der Gründung dieses Gebäudes. Es scheint so zu sein, daß der Bischof von Bamberg den Bürgern keinen Bauplatz für die Errichtung ihres Rathauses geben wollte. Deswegen schufen sie eine künstliche Insel mitten im Fluß Regnitz, wo sie ihr Dienstgebäude errichteten. Das Rathaus stellt die Grenze zwischen der Bischofs- und der Kaufmannstadt dar. Im Rathausinneren befinden sich interessante Fresken.

Vor dem Rathaus befindet sich das typische Fischerviertel des XIX. Jahrhunderts, genannt Klein-Venedig. Hier gibt es eine ganze Reihe von bunten Fischerhäusern auf einigen kleinen Inseln entlang des Flusses Regnitz.

DER KAISERDOM

Vom Rathaus geht man in die Karolinenstraße, eine phantastische Straße mit Kopfsteinpflaster, die reich an Antiquitätenläden ist. Jetzt kommt man in die Oberstadt. Hier am Domplatz liegen der eindrucksvolle Kaiserdom und bedeutende Gebäude wie die Alte Hofhaltung und die Neue Residenz. Das Gebäude, das das historische Zentrum besonders kennzeichnet, ist der Kaiserdom. Er wurde im XIII. Jh. im spätromanischen Stil mit einigen gotischen Stilelementen erbaut. Er ist 94 m lang, 28 m breit und 26 m hoch. Der Bau zeichnet sich durch vier eindrucksvolle Türme, die alle 81 m hoch sind, aus.

DER DOMPLATZ

Der Dom liegt am Domplatz. Am Äußeren ist der spätromanische Chor interessant. Er ist von Türmen flankiert, wo sich zwei schöne Portale öffnen: Die Marienpforte und die Adamspforte. Das Fürstenportal, das Nordportal, ist zweifelsfrei das schönste Portal. Unter den zahlreichen Kunstwerken im Inneren der Kirche gibt es: Das großartige Marmorgrab von Kaiser Heinrich I. und seiner Gemahlin Kunigunde, geschaffen zwischen 1499 und 1503. Es wird als das Meisterwerk des Bildhauers Tilman Riemenschneider angesehen. Die Reiterstatue „Der Bamberger Reiter“ aus dem XIII. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt. Ferner sind hervorzuheben: Das Grab von Papst Klemens II. aus dem XIII. Jahrhundert, das Denkmal für Friedrich von Hohenlohe aus dem XIV. Jahrhundert und der Marienaltar von Veit Stoß von 1523. Das Kapitelhaus ist mit dem Dom direkt verbunden. Es wurde 1731 erbaut und ist heute Sitz des Diözesanmuseums.

DIE NEUE RESIDENZ

Am Domplatz befinden sich weitere bemerkenswerte Gebäude, die mit der bischöflichen Macht verbunden sind. Darunter befindet sich die Neue Residenz, ein Gebäudekomplex aus vier Flügeln. Ein erster Abschnitt wurde 1602 im Renaissancestil gebaut und zwischen 1697 bis 1703 im Barockstil erweitert. Es diente dem Fürstbischof als Residenz. Das Gebäude wurde von Leonhard Dientzenhofer gemäß den Vorstellungen des Fürstbischofs Lothar von Schönborn entworfen. Der Palast kann besucht werden. Er beherbergt die Staatsbibliothek und die Staatsgalerie Bamberg. In seinem Inneren gibt es sehr schöne historische Säle, die reich an Malereien und Fresken sind. Darunter befindet sich der Kaisersaal mit zahlreichen Fresken.

Die Neue Residenz ist mit dem Dom durch die Alte Hofhaltung, der ehemaligen kaiserlichen und bischöflichen Residenz, verbunden und ist heute Sitz des Historischen Museums. Kennzeichnend für das Gebäude sind ein Portal im Renaissancestil und ein zentraler Innenhof, der durch das Überqueren der Schönen Pforte, die reich an Reliefs ist, zu erreichen ist. Es ist das Werk des Bildhauers Pankraz Wagner aus dem Jahr 1573.

DIE STRASSE DER STÄDTISCHEN BOURGEOISIE

Immer noch in der sogenannten Bischofsstadt lohnt es sich die Judenstraße und die Straße der städtischen Bourgeoisie, die von stattlichen Häusern aus dem XVIII. Jahrhundert gesäumt ist, anzuschauen. Darunter befindet sich das Böttingerhaus, der Wohnsitz des Geheimrats Ignaz Tobias Böttinger mit einem schönen Innenhof, der reich dekoriert ist. Heute enthält es eine Kunstgalerie. Nach dem Passieren der Concordiastraße kommt man zum Wasserschloß Concordia, ein barockes Gebäude, das ein Werk des Architekten Johann Dienzenhofer ist und auch auf Veranlassung des erwähnten Ignaz Tobias Böttinger zwischen 1716 und 1722 gebaut wurde. Für eine gute Sicht auf das Wasserschloß empfiehlt es sich, den Fluß zu überqueren und es sich von der gegenüberliegenden Seite anzuschauen.

Der Weihnachtsmarkt spielt sich auf dem Maxplatz ab, ergänzt durch verschiedene Darbietungen und Adventsveranstaltungen.in der Fußgängerzone der Stadt und vor der St. Martins-Kirche.
Der Weihnachtsmarkt von Bamberg

WAS GIBT ES ZU SEHEN? DIE MUSEEN VON BAMBERG

Die Stadt Bamberg besitzt verschiedene interessante Museen. Dazu gehört die Neue Residenz Staatsgalerie in der Neuen Residenz Bamberg. Dieses Museum ermöglicht den Besuch der Privaträume und der Staatsgemächer der Residenz des Fürstbischofs. Hier befinden sich der Kaisersaal, das Chinesische Zimmer und zahlreiche kostbare Gemälde.

Beim Naturkundemuseum handelt es sich um eines der ältesten deutschen Museen, gegründet 1793-1795. In seinem Inneren befindet sich der Vogelsaal, ein besonders schöner, alter Museumssaal. Dieses Museum ist der Ökologie, Mineralogie und der Zoologie gewidmet.

Das Bamberger Krippenmuseum verfügt über eine bedeutende Sammlung von Krippen, die aus über 25 Ländern stammen, wobei einige über 400 Jahre alt sind. Das Diözesanmuseum birgt die reichen Schätze des Domes, darunter einige Gewänder von großem historischen Wert wie die Kaiserkrone von Heinrich II., der Mantel der heiligen Kunigunde und der Grabschmuck von Papst Klemens II.

MUSEEN FÜR JEDEN GESCHMACK

Das Fränkische Brauereimuseum ist in den Räumen eines alten Benediktinerklosters untergebracht. Das Museum ist der Tradition des fränkischen Bieres gewidmet. Das Historische Museum, untergebracht in der Alten Hofhaltung, stellt die Geschichte, die Kultur und die Kunst der Stadt Bamberg und Frankens dar. Das E.T.A. Hoffmann-Haus ist ein Museum das dem romantischen Dichter, Karikaturisten und Theaterkomponisten E.T.A. Hoffmann gewidmet ist, der von 1808 bis 1813 in Bamberg lebte. Die Sammlung Ludwig zeigt die reiche Sammlung an Porzellan – Porzellan aus Straßburg, Meißen, Nymphenburg und Frankenthal – von Peter und Irene Ludwig.

Das Missionsmuseum ist den Missionen und der Arbeit der Missionare gewidmet. Es beherbergt Exponate aus Indien und Südamerika. Das Museum für Frühislamische Kunst ist der islamischen Kunst, besonders den kunsthandwerklichen Metallerzeugnissen des frühen islamischen Zeitalters des Irans, Turkmenistans und Afghanistans, gewidmet.

Das Museum der Kommunikations- und Bürogeschichte ist der Geschichte des Büros und der Kommunikation gewidmet. Das Gärtner- und Häckermuseum zeigt die Geschichte und die Tätigkeiten der Gärtner und Winzer über die Jahrhunderte und die traditionellen Gepflogenheiten und ein Gewächshaus eines Gärtners für den Anbau von Kräutern und Gemüse.

Die Staatsbibliothek belegt einen Flügel der Neuen Residenz und zeigt einige alte Werke, die in der Bibliothek aufbewahrt werden, darunter das Manuskript von Kaiser Heinrich II., das er aus Anlaß der Gründung einer Kirche im Jahr 1007 verfaßt hat. Ferner gibt es die Villa Dessauer Stadtgalerie für moderne Kunst, eine Galerie, die der modernen Kunst gewidmet ist und das Feuerwehrmuseum Bamberg, das die Geschichte der Feuerwehrleute vom XVIII. Jahrhundert bis heute darstellt.

Das Klima von Bamberg

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster. 

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