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Arles, eine Stadt der Provence mit 55.000 Einwohnern, ist Hauptort eines Arrondissements und die flächengrößte Gemeinde im europäischen Teil Frankreichs. Am Ufer der Rhône gelegen, befindet sie sich 37 km von Avignon und 31km von Nîmes entfernt im Delta des Flusses. Die Stadt ist der Hauptort im Bereich der Camargue.
DIE RÖMISCHE GESCHICHTE
Arles, die römische Arelate, wird im Jahr 46 vor Christi Geburt eine römische Kolonie und verfügt über eine beträchtliche Bedeutung in der Provinz Gallia Narbonensis. Die Geschichte von Arles beginnt im Bronzezeitalter als eine keltisch-ligurische Ansiedlung.
Im römischen Zeitalter wird sie Arelate (Stadt der Sümpfe) genannt. Im Jahr 49 vor Chr. ergreift die Stadt bei der Belagerung von Marsiglia (Marseille) Partei für Julius Cäsar. In der Folge wird sie 46 vor Chr. für die geleistete Hilfe römische Kolonie. In dieser Zeit lassen sich viele Veteranen der Truppen Cäsars in Arles nieder, und Arles wird zu einem der wichtigsten römischen Zentren dieses Bereiches.
An der Via Domitia gelegen – der Hauptverbindungsstraße zwischen Italien und Spanien – gedieh die Stadt und wurde mit einem Mauerring befestigt und mit bemerkenswerten Gebäuden verschönert und wurde die Hauptstadt der römischen Provence. In dieser Zeit wurden wichtige Denkmäler gebaut, darunter ein Amphitheater, ein Triumphbogen und ein Theater. Auch wurde sie in römischer Zeit vollständig von Stadtmauern umgeben. In der Folge wurde die Stadt im IV. Jahrhundert nach Chr. Hauptort der Präfektur Gallien. Ab dem Jahr 254 nach Chr. war sie Bischofssitz und wichtiges religiöses Zentrum.
DAS MITTELALTER
Im IX. Jahrhundert wurde die Stadt von Barbaren geplündert und in ihrer Entwicklung gehemmt und verlor ihre Rolle als wichtiges politisches Zentrum der Region an Marseille. Trotzdem war Arles bis zum XII./XIII. Jahrhundert noch ein wichtiges Machtzentrum. Im Mittelalter war die Stadt Arles für die Pilger, die sich nach Samtiago de Compostela begaben, ein wichtiges Etappenziel. Am Ende des XIX. Jahrhunderts hat der berühmte Maler Vincent van Gogh in Arles gelebt.
Arles ist reich an Baudenkmälern der römischen Zeit, die von der Rolle Arles‘ als ehemalige Hauptstadt der römischen Provence zeugen. Arles besitzt nicht nur wichtige römische Denkmäler wie das Amphitheater und das Theater, sondern auch Beispiele herausragender Bedeutung von romanischer Kunst der Provence wie die Kirche Saint-Trophime.
DIE TOURISTISCHEN ATTRAKTIONEN: WAS GIBT ES IN ARLES ZU SEHEN?
1981 wurden die römischen und romanischen Baudenkmäler der Stadt in das Verzeichnis des Welterbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. Arles bewahrt wichtige Überreste der römischen Zeit. Darunter sind die wichtigsten: Das römische Theater (12 vor Christi Geburt), die Arena/das Amphitheater (80 nach Chr.), die Alyscamps (römische Totenstadt/Nekropole), die Thermen von Konstantin (IV. Jahrhundert nach Chr.), die gedeckten Laubengänge (d.h. das Forum Romanum). Auch Teile der alten römischen Stadtmauer sind noch zu sehen. Der besterhaltene Teil ist der, der von der Porte d’Auguste zur Tour des Morgues führt.
Die Kirche Saint-Trophime stellt eines der bedeutendsten Baudenkmäler der romanischen Architektur der Provence dar und ist ein Teil der Denkmäler, die in die Liste der Welterbestätten der Menschheit aufgenommen wurden. Besonders ist das Zentralportal zu nennen, das bildhauerisch reich in Form des Jüngsten Gerichts dargestellt ist, und der Kreuzgang.
Arles ist ein gutes Beispiel für die Anpassung einer antiken Stadt an eine mittelalterliche Stadt. Sie hat einige eindrucksvolle römische Baudenkmäler, darunter die ältesten – die Arena, das römische Theater und die gedeckten Laubengänge. Sie gehen auf das erste Jahrhundert vor Chr. zurück.
Während des IV. Jahrhunderts hatte Arles ein zweites goldenes Zeitalter, was die Bäder Konstantins und die Totenstadt (Nekropole) von Alyscamps bezeugen. Im XI. und XII. Jahrhundert wandelte sich Arles zu einer der attraktivsten mittelalterlichen Städte der Provence. Innerhalb der Mauern der Stadt ist die Kirche Saint-Trophime mit dem großartigen Portal und dem Kreuzgang eine der bedeutendsten Baudenkmäler der romanischen Kunst in der Provence.
RÖMISCHE BAUDENKMÄLER.
1981 wurde Arles von der UNESCO in die Liste der Welterbestätten der Menschheit aufgenommen. 7 Baudenkmäler von Arles wurden von der UNESCO registriert: Das römische Amphitheater (Les Arènes), das antike Theater, die gedeckten Laubengänge, das Forum Romanum, die Thermen Konstantins, die Mauern des Castrum Romanum, die Alyxcamps, die Kirche Saint-Trophime und die Esedra Romana (Muséon Arlaten).
Das römische Amphitheater von Arles (Les Arènes) ist die wichtigste touristische Attraktion von Arles. Der Bau mißt 136 m in der Länge und 107 m in der Breite. Er hat zwei Stockwerke Arkaden mit 120 Bögen, wurde im I. Jahrhundert nach Christi Geburt erbaut und konnte über 20.000 Zuschauer aufnehmen. Im Mittelalter wurde der Bau in eine Festung verwandelt, die in ihrem Inneren zwei Kapellen und 212 Häuser barg. Für einen guten Rundblick über die Stadt braucht man nur auf den Turm über dem Eingang des Amphitheaters zu steigen.
Nicht weit vom Amphitheater entfernt gibt es einen anderen interessanten Bau der römischen Stadt Arelate: Das römische Theater. Es wurde unter Augustus zwischen 27 und 25 vor Chr. erbaut, bezeugt jedoch, auch wenn es in nachfolgenden Jahrhunderten schwer geplündert wurde, von der Bedeutung der Stadt in der Kaiserzeit. Das Theater hat einen Durchmesser von 102 m und konnte 12.000 Zuschauer aufnehmen.
Vom Theater aus können wir zur Place de la République gelangen. In diesem Bereich befinden sich die Kirche Saint-Trophime, das Lapidarium heidnischer Kunst (Musée Lapidaire d’Art Paien), das Lapidarium christlicher Kunst (Musée Lapidaire d’Art Chrétien) und die gedeckten Laubengänge.
ROMANISCHE BAUDENKMÄLER
Die Kirche Saint-Trophime ist ein Kleinod der romanischen Kunst der Provence und wurde im XI. und XII. Jahrhundert erbaut. Das glänzende Portal ist die Attraktion der Kirche und wurde 1178 geschaffen, wobei die in Stein gehauenen Szenen das Jüngste Gericht, die zwölf Apostel, die Verkündigung und die Geburt Christi darstellen. Das Innere der Kirche ist majestätisch und bewahrt viele Kunstwerke.
Übrigens ist der Kreuzgang das zweitbewundertste Werk des Kirchenareals. Er wurde zwischen dem XII. und XV. Jahrhundert im romanischen Stil der Provence gebaut. Wundervoll sind die in Stein gehauenen Figuren auf den Kapitelen der Säulen und Pfeiler, die die Auferstehung Christi, die Verkündigung, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, den Einzug in Jerusalem und die Verehrung der Ortsheiligen von Arles darstellen.
DIE MUSEEN
Am Place de la République befindet sich das Lapidarium heidnischer Kunst (Musée Lapidaire d’Art Paien). Es liegt im Inneren der Kirche, die der Heiligen Anna geweiht ist und birgt Statuen, Skulpturen, Sarkophage und Mosaiken, die unter den Überresten der römischen Stadt Arelate gefunden wurden. In der Nähe der Place de la République gibt es auch das Lapidarium für christliche Kunst (Musée Lapidaire d’Art Chrétien) und die gedeckten Laubengänge. Dieses Museum befindet sich in einer alten Kapelle der Jesuiten und beherbergt frühchristliche Sarkophage aus Marmor. Die gedeckten Laubengänge, die man über die Kapelle erreicht, wurden am Ende des I. Jahrhunderts vor Chr. gebaut. Nebenan gibt es ein anderes Museum: Das Muséon Arlaten, ein Museum, das dem Leben und der Kultur der Provence gewidmet ist. Dieses Museum enthält eine Sammlung von künstlerischen und ethnologischen Werken und Objekte zur Stadtgeschichte von Arles.
Unter den weiteren Museen sind zu nennen: Das Musée d’Arles et de la Provence Antiques, wo archäologische Sammlungen der Stadt und seines Umlandes ausgestellt sind; das Musée Réattu mit Werken des örtlichen Malers Jacques Réattu und einer Sammlung von Zeichnungen von Picasso und die Fondation Vincent van Gogh mit einer Dauerausstellung von Gemälden, die den Künstler van Gogh ehren.
Schließlich gibt es noch ein Musée de la Camargue, das sich in Mas du Pont Rousty befindet und 10 km von Arles entfernt an der Straße nach Sainte-Marie-de-la-Mer liegt und Objekte zur Geschichte der Bevölkerung und zur Geologie der Camargue zeigt.
WAS KANN MAN IN DER UMGEBUNG SEHEN?
Wenige Kilometer von Arles entfernt sollte man nicht versäumen, sich die romanische Abtei Mont Majour (XI.- XV. Jahrhundert) anzusehen. Außerdem sind in der Nähe von Arles besuchenswert: Die Totenstadt (Nekropole) Les Alyscamps, der römische Circus, die romanische Kirche Saint-Honorat und die Brücke Langlois, eine Brücke, die auf einigen Gemälden von Vincent van Gogh abgebildet ist. 15 km von Arles entfernt befindet sich das Dorf Saint-Gilles mit seiner romanischen Kirche mit einer typischen Fassade und einer Krypta.
Das Klima von Arles
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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