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Im südlichsten Teil Südamerikas befindet sich im Herzen Argentinisch-Patagoniens in der Provinz Santa Cruz ein Wunder der Natur, das direkt aus dem Zeitalter der Dinosaurier stammt: Der Versteinerte Wald – der Parque Nacional Bosques Petrificados de Jaramillo. Der Park umfaßt ein Gebiet von über 63.000 ha patagonischer Steppe und ein Gebiet von etwa 15.000 ha des Monumento Natural Bosques Petrificados bei einer Gesamtfläche von 78.000 ha des geschützten Gebietes. Diese Gegend ist sehr isoliert. Hier befinden sich nur einige Farmen (estancias), und der nächste Wohnplatz – das Dorf Jaramillo, das nur wenig mehr als 400 Einwohner zählt – befindet sich in einer Entfernung von 135 km. Die nächste Kleinstadt Caleta Olivia liegt an der Küste 220 km weit weg.
Die Landschaft des Parks ist typisch für die patagonische Steppe: Eine Halbwüstenlandschaft mit einem sehr extremen Klima in jeder Jahreszeit, im Winter mit peitschendem, eiskaltem Wind bei täglichen ausgedehnten, thermischen Bewegungen. Die Tagestemperatur erreicht im Sommer 19 Grad Celsius bei Höchsttemperaturen bis zu 40 Grad und 7 Grad im Winter bei Mindesttemperaturen bis zu -15 Grad. Die jährlichen Niederschläge erreichen kaum 200 mm und sind auf den Winter konzentriert. Bei diesem Klima hat sich die Vegetation durch die Bildung eines dünnen Teppichs von Buschwerk angepaßt und kann so dem extremen Klima widerstehen.
ÜBERRESTE VERSTEINERTER BÄUME AUS DEM ZEITALTER DER DINOSAURIER
In diesem Park befinden sich die fossilen Überreste eines vorgeschichtlichen, versteinerten Waldes. Das, was man von diesen Fossilien weiß, ist ein vollkommen andere Welt als die heutige, sei es vom Blickwinkel des Klimas oder der Umwelt. Vor 150 Millionen Jahren, das heißt im Zeitalter der Dinosaurier mitten im erdgeschichtlichen Zeitalter Jura, gab es in diesem Bereich ein vollkommen anderes Klima als das gegenwärtige mit Starkregen und hoher Luftfeuchtigkeit. Ein solches Klima führte zur Bildung eines reichen Araukarienwaldes, zu Bäumen, die unseren Pinien und Tannen ähnlich sind, und zum Wachsen von riesigen Pflanzen von über 35 m Höhe und zu Baumstämmen von über 3 m Durchmesser.
Die fossilen Bäume haben sich aufgrund der Vulkanausbrüche gebildet, die in den ersten Jahren der Kreidezeit erfolgt sind. Diese Eruptionen wurden durch die Anhebung der Anden-Kordillere verursacht. Mitten im Zeitalter der Dinosaurier wurde das Territorium des Parks von Asche und Lava der Eruptionen eingedeckt. Bäume, ja ganze Wälder, wurden auf ungestüme Weise von furchterregenden Vulkanausbrüchen gefällt. Nach und nach hat das Eindringen des Regenwassers in das Erdreich während einiger zigtausend Jahre die Fossilierung der Baumstämme hervorgerufen. In der Folge haben sich die Baumstämme der Wälder versteinert. Die Auswirkung des von Silizium imprägnierten Wassers und der Mineralien verwandelte das Holz in Silikate.
KNOTEN UND RINGE DER FOSSILIERTEN BÄUME
Im Park befinden sich Überreste riesiger Stämme von versteinerten Bäumen, die sogar eine Länge von 20 m erreichen. Die Fossilierung ist so vollkommen erfolgt, daß man noch heute nach 150 Millionen Jahren in den Stämmen die Knoten und sogar die Wachstumsringe unterscheiden kann. Es wurden auch Reste von alten fossilierten Kienäpfeln, Tierspuren, die Löcher von Holzwürmern im fossilen Holz und die fossilen Spuren von Regentropfen, die in der Zeit der Dinosaurier gefallen waren, gefunden. Der versteinerte Wald kam wahrscheinlich vor 9.000/13.000 Jahren ans Tageslicht. Die vorgeschichtlichen Menschen dürften das fossile Holz für die Herstellung von Lanzen- und Pfeilspitzen benutzt haben.
In diesem Park ist es also möglich die Zeit zurück zu drehen und sich unter den Resten eines Waldes der Zeit der Dinosaurier zu bewegen. Der ideale Zeitraum für dem Besuch des Parks sind das Frühjahr und der Sommer; das sind die Monate zwischen Oktober und März.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten: Der Eintritt in den Park ist kostenlos. Vom 01. April bis 30. September ist der Park von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Vom 01. Oktober bis 31. März ist der Park von 09 bis 19 Uhr geöffnet.
Informationen: Oficina de Bosques Petrificados: Ameghino S/N Jaramillo, Deseado, Provincia de Santa Cruz, Argentina. Tel. (0274) 483 1201. E-mail: bosquespetrificados@apn.gov.ar
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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