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Die Insel Paros mit 196 Quadratkilometern und 13.000 Einwohnern befindet sich im Ägäischen Meer im Archipel der Zykladen-Inseln östlich von Antiparos und westlich von Naxos. Dank ihrer schönen Strände ist der Tourismus die wirtschaftliche Haupteinnahmequelle. Wichtig sind auch die Landwirtschaft und die Fischerei. Die Insel verfügt über einen Flughafen, durch den sie durch regelmäßige Flüge mit Athen verbunden ist. Paros ist eine gebirgige Insel, die sich im Berg Marpissa bis auf eine Höhe von 724 m erhebt. Die Insel hat eine kreisförmige Form und ist berühmt für ihre Marmorhöhlen. Aus diesem Marmor wurden viele Statuen der griechischen klassischen Antike gefertigt. Das Hauptzentrum der Insel ist Parikia (Paros), wo die Fähren aus Piräus ankommen. Ein anderes bedeutendes Zentrum ist Naoussa, das sich im Inneren einer weiten Bucht am Nordende der Insel befindet.
EINE GESCHICHTE, DIE AUF DEM MARMOR BERUHT
Dank seiner Marmorhöhlen war Paros ein bedeutendes Zentrum im Zeitalter der Antike mit seinen berühmten Bildhauerschulen. Ganz Griechenland bildete einen Teil des Römischen Reiches und dann des Byzantinischen Reiches/Oströmischen Reiches bis ins XIII. Jahrhundert. Aus der byzantinischen Zeit sind zahlreiche orthodoxe Klöster und einige ikonenreiche Museen auf der Insel erhalten geblieben. Im Jahr 1204 wird Paros zusammen mit zahlreichen anderen griechischen Inseln unter dem Namen des Herzogtums des Archipels ein Territorium der Republik Venedig. Die venezianische Herrschaft in Paros bestand bis 1537, als Paros von osmanischen Truppen erobert wurde. Darauf wurde Paros bis 1832 ein Teil des Osmanischen Reiches, dem Jahr, in dem Paros ein Teil des Königreichs Griechenland wurde.
HISTORISCHE DÖRFER, BYZANTINISCHE KIRCHEN UND RELIKTE VON FESTUNGEN
Die Bucht, wo der Haupthafen und Hauptort der Insel – Parikia – auftaucht, schiebt sich nach Westen vor und ist durch ein mittelalterliches Dorf – Kastro – mit engen Straßen und alten Häusern und durch eine schöne Meerespromenade voller Leben mit Lokalen gekennzeichnet. Hier befindet sich eine alte Kirche, die Panagia Ektondapyliani. Diese gehört zu den schönsten der Zykladen, deren Gründung auf das IV. Jahrhundert zurückgeht. Es ist die sogenannte Kirche mit den 100 Türen, gebildet von zwei Kirchen im Baptisterium. Neben der Kirche befindet sich das Byzantinische Museum, wo heilige Gegenstände und Ikonen untergebracht sind. In der Nähe der Kirche gibt es ein anderes interessantes Museum: Das Archäologische Museum mit bedeutenden auf der Insel entdeckten Fundstücken.
An der Meerespromenade in Richtung des Strandes Livadia befinden sich die Überreste einer Nekropole aus dem VII. Jahrhundert. Oberhalb sind die Überreste der Mauern der venezianischen Burg aus dem XIII. Jahrhundert. Im Nordwesten, auch in der Bucht von Parikia, befinden sich die Strände Krios und Agios Fokas. Nach Süden zu an der Straße nach Aliki gibt es Relikte eines Tempels, der Asklepios geweiht ist. Weiter nach Süden erreicht man an der Westküste die Strände von Parsporos und noch weiter nach Süden jenseits des Flughafens den Strand von Aliki.
DAS SAINT-TROPEZ DER ZYKLADEN
Im Norden der Insel befindet sich der andere bedeutende Wohnplatz: Die Kleinstadt Naoussa, die in der Mitte einer weiten Bucht liegt, die den Norden der Insel kennzeichnet. Naoussa ist ein Dorf mit einem faszinierenden Hafen, mit engen Straßen, byzantinischen Kirchen und Überresten einer venezianischen Festung. Naoussa wird manchmal das Saint-Tropez der Zykladen genannt. Das Städtchen hat ein Byzantinisches Museum, wo Bilder und Skulpturen aus byzantinischer und venezianischer Zeit aufbewahrt werden, und ein Folklore-Museum, wo Volkstrachten, ein reichhaltiges Fotoarchiv und einige archäologische Fundstücke ausgestellt sind.
In der Bucht von Naoussa (Plastira) befinden sich die Strände Kolymbithres, Monastiri, Piperi und Lageri. Oberhalb des Strandes von Kolymbithres befindet sich die myzenische Akropolis Koukounaries, die auf das Jahr 1200 vor Christi Geburt zurückgeht und als die bedeutendste myzenische Akropolis der Präfektur der Zykladen angesehen wird. Die archäologischen Fundstücke, die in diesem Bereich entdeckt wurden, sind im Archäologischen Museum von Paros ausgestellt. An der Ostspitze der Insel, am Kap Agias Maria, befindet sich ein weiterer schöner Strand.
Im Südosten des Inselinneren ist das Dorf Lefkes, die alte Hauptstadt der Insel, interessant. Das Dorf hat eine schöne Kathedrale (Agias Trias). Hier geht der gepflasterte Weg byzantinischen Ursprungs ab, der zum Nachbardorf Prodromos führt. Im Dorf Mapissa befindet sich das Kloster Moni Agiou Antonios mit schönen Fresken in schöner Panoramalage. Schließlich kommt man an die Südostküste, wo sich einige der schönsten Strände von Paros befinden: Kalogiros, Piso Livadi, Molos, Logras, Dryos, Hrysi Akti, Viva Punda.
WIE KOMMT MAN NACH PAROS?
MIT DEM FLUGZEUG: Der kleine Flughafen der Insel Paros befindet sich im Südwestteil der Insel. Flüge stellen die Verbindung zum Flughafen Athen her.
FÄHRVERKEHR: Parikia, der Hafen von Paros, stellt durch Expreßfähren häufig die Verbindung nach Piräus (2 Stunden, 30 Minuten) und nach Rafina an der Küste Attikas (2 Stunden, 30 Minuten) her. Es gibt Verbindungen mit Expreßfähren nach Ios (1 Stunde), Kreta (Heraklion, 3 Stunden, 40 Minuten), Mykonos (1 Stunde), Naxos (30 Minuten), Santorin (2 Stunden), Syros (45 Minuten) und Tinos (1 Stunde, 30 Minuten). Die anderen Inseln der Zykladen werden mit Fähren von Paros aus bedient. Es gibt auch Fährverbindungen nach Rhodos (13 Stunden) und Kos (7 Stunden). Die Nachbarinsel Antiparos ist leicht durch Fähren zu erreichen. Ausflüge mit dem Schiff können vom Hafen Parikia und vom Hafen Pounta unternommen werden.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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