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Dinant: Die Stadt des Erfinders des Saxophons

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Dinant ist eine belgische Stadt mit fünfzehntausend Einwohnern in der Provinz Namur in Wallonien. Die Stadt liegt 15 km von der französischen Grenze und 30 km südlich von Namur am rechten Ufer der Maas.

Das erste historische Dokument, in dem Dinant erwähnt wird, stammt aus dem VII. Jahrhundert. Später wurde eine Burg errichtet. Ab dem 11. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt dank ihrer strategischen Lage und des Baus einer Steinbrücke über die Maas rasch zu einer der 23 “Bonnes Villes” (Hauptstädte) des Bistums Lüttich.

Die Stadt wurde aus kommerzieller Sicht wichtig. Im XIV. Jahrhundert wurde sie zum Hauptzentrum der Kupferverarbeitung, das sich auf die Herstellung von Messinggegenständen spezialisiert hatte, die “Dinanderies” genannt wurden.

Heute ist die Stadt ein beliebtes Touristenzentrum, eines der wichtigsten Reiseziele in den Ardennen. In Dinant wurde 1814 Adolphe Sax geboren, ein Hersteller von Musikinstrumenten und Erfinder des Saxophons.

DIE TOURISTISCHEN ATTRAKTIONEN DINANTS: WAS GIBT ES DORT ZU SEHEN?

Dinant ist eine Stadt mit einem charakteristischen Erscheinungsbild aufgrund ihrer Lage zwischen dem Fluß Maas und der felsigen Klippe (Rocher), die sie umgibt. Außerhalb des bewohnten Zentrums befindet sich der charakteristische “Rocher Bayard”, ein hoher Kalksteinblock, der vollständig von den umliegenden Gesteinsformationen getrennt ist. Diese Struktur entstamd wahrscheinlich nach der Explosion, die von Truppen Ludwigs XIV. verursacht wurde, um während der Belagerung der Stadt im Jahre 1675 eine Bresche zu schlagen.

DIE STIFTSKIRCHE

Das wichtigste Baudenkmal im Stadtzentrum ist die Stiftskirche Notre-Dame. Diese Kirche wurde im X. Jahrhundert im frühen romanischen Stil erbaut. Aber im XIII. Jahrhundert nach dem Absturz eines Teils des Berges auf die Kirche wurde sie im gotischen Stil wieder aufgebaut. Der typische 68 m hohe Turm mit der Zwiebelkuppel wurde später hinzugefügt. Die Stiftskirche bewahrt noch ein Portal aus dem Jahr 1175 aus dem ursprünglichen romanischen Bau. Unter den Kunstwerken befinden sich ein Taufbecken aus dem Jahr 1472 und das große Buntglasfenster des Querschiffs aus dem XV. Jahrhundert, auf dem biblische Szenen dargestellt sind.

DIE ZITADELLE

Auf dem 100 m hohen Felsen (Rocher) mit Blick auf die Stadt befindet sich die Zitadelle (Citadelle de Dinant) aus dem XI. Jahrhundert. Diese Festung kontrollierte den Warentransport im Maastal. Sie wurde 1530 von den Bischöfen von Lüttich umgebaut und erweitert und wurde 1703 von französischen Truppen zerstört. Die Festung, die nach dem Wiederaufbau durch die Niederländer in den Jahren 1818-1821 ihr heutiges Aussehen erhielt, beherbergt ein interessantes historisches Museum.

IMPOSANTE BURGEN UND SCHLÖSSER

Es gibt zahlreiche Burgen in der Umgebung. Entlang der Maas zwischen Dinant und Hastière befindet sich das Schloß Freyr (Château et Jardins de Freyr), eine prächtige Renaissance-Residenz, die im XVIII. Jahrhundert zu einer herzoglichen Residenz wurde. Es verfügt über schöne Gärten mit einem Orangenhain sowie ein 6 km langes Labyrith, eine von Bäumen gesäumte Allee und einen Aussichtspunkt.

In Molignée in der Nähe der Abtei von Maredsous befindet sich das Schloß Ferme de Falaën (Château-Ferme de Falaën) aus dem XVII. Jahrhundert. Das Schloß beherbergt das Musée des Confréries Gastronomiques de Wallonie et de Bruxelles. In Celles-Houyet befindet sich das märchenhafte Schloß von Vêves (Château de Vêves), das zwischen dem XIII. und XV. Jahrhundert von der Familie Beaufort erbaut wurde. Das Schloß besteht aus 5 prächtigen Türmen und beherbergt Möbel, Porzellan und Gegenstände aus dem XVIII. Jahrhundert.

Ein weiteres mittelalterliches Märchenschloß ist das von Spontin (Château de Spontin). In der Umgebung gibt es auch Ruinen von Burgen und Befestigungen. Unter diesen sind die Ruinen der Burg Poilvache entlang der Maas 5 km nördlich von Dinant bemerkenswert. Diese ist eine der größten mittelalterlichen Burgen in der Region. Sie wurde nach ihrer Zerstörung im Jahr 1430 verlassen und ihre Überreste sind heute eine romantische Ruine.

Unweit von Poilvache in Bouvignes-sur-Meuse befinden sich die Ruinen des Schlosses Crèvecœur, dessen Ruinen aus dem XIV. Jahrhundert stammen und einen schönen Blick auf das Maastal bieten. Die Ruinen des Fort de Montaigle, einer Burg, die zwischen dem XIII. und XVI. Jahrhundert erbaut wurde, befinden sich auf einem Felsvorsprung am Zusammenfluß von Molignée und Flavion. Die Burgruine beherbergt ein archäologisches Museum.

SAKRALBAUTEN

Zu den Kirchenbauten in der Gegend außerhalb der Stadt Dinant gehört die Abtei Notre Dame de Leffe. Diese wurde ursprünglich im Jahr 1152 erbaut. Später mehrmals zerstört, wurde sie im XVII./XVIII. Jahrhundert wieder aufgebaut. Sie ist berühmt für Bier und andere gastronomische Produkte. In der Vorstadt von Foy-Notre-Dame befindet sich die 1623 erbaute Kirche von Foy-Notre-Dame an der Stelle, an der 1609 eine Statue der Madonna entdeckt wurde, die später für ihre Wunder verehrt wurde.

Ein paar Kilometer von Dinant entfernt liegt die Stadt Hastière, in der sich die romanische Abteikirche d’Hastière befindet, ein romanisches Gebäude, das zwischen 1033 und 1035 erbaut wurde. Im Inneren befinden sich einige Fresken aus dem XIII. Jahrhundert und zahlreiche Statuen und Grabsteine ​​sowie eine Krypta mit Graffiti aus dem XI. Jahrhundert und merowingische Sarkophage. Schließlich sind noch die Benediktinerabteien von Maredret von 1893 und Maredsous von 1872 zu erwähnen.

Von Dinant aus können Sie auch Bootsfahrten auf der Maas oder entlang der Lesse unternehmen und Panoramaausflüge mit dem Sessellift zum Montfort-Turm unternehmen.

DIE MUSEEN DINANTS: WAS GIBT ES DORT ZU SEHEN?

In der Zitadelle von Dinant befindet sich das Musée d’Armes mit einer Sammlung von Waffen aus dem XIX. Jahrhundert und aus dem Ersten Weltkrieg sowie von älteren Waffen. In Leffe, einem Vorort von Dinant, gibt es das Musée d’Histoire de la Leffe. Dieses Museum ist der Geschichte des Leffe-Biers gewidmet.

In Haut-le-Wastia befindet sich das “Musée du Souvenir, Bataille de la Meuse, Mai 1940”, das der Maasschlacht von 1940 gewidmet ist. Ein neues Museum im Maison Espagnole in Bouvignes ist das Maison du Patrimoine Médiéval Mosan, ein Museum, das dem historischen und kulturellen Erbe des Maastals gewidmet ist. Ein interessantes Museum für Kinder ist das Museum für Miniaturzüge (Musée du Train Miniature Haute Meuse) in der Stadt Agimont.

DAS KLIMA DINANTS: WANN SOLLTE MAN DORTHIN FAHREN?

Das Klima von Dinant ist ein kontinentales Klima, das das ganze Jahr über durch hohe Variabilität und weit verbreiteten Niederschlag gekennzeichnet ist. Die Winter sind mäßig kalt, während die Sommer kühl sind.

Die minimalen Wintertemperaturen variieren zwischen -1°C und +1 °C, während die maximalen Wintertemperaturen bei 5°C/6°C liegen. Im Sommer schwanken die maximalen Temperaturen zwischen 19°C und 22°C, während die minimalen Sommertemperaturen bei 11°C/12°C liegen.
Der jährliche Niederschlag beträgt 825 mm.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.

DAS KLIMA DINANTS: KLIMATABELLEN

DINANT (107 meter)
MonatMin. Temp. (°C)Max. Temp. (°C)Niedersch. (mm)Regent.
Januar-1566 
Februar0653 
März2974 
April41258 
Mai81771 
Juni111979 
Juli122276 
August122264 
September101958 
Oktober71471 
November3979 
Dezember1676 
JAHR  825 

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