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Kaschan: Das Badezimmer von Sultan Amir Ahmad

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Im muslimischen Ritual ist „Hammam“ (ein arabischsprachiger Begriff) der thermische Bereich, in dem Muslime die beiden Waschungen durchführen: Das „Ghusl“ oder Große Waschung und das „Wudu“ oder die Sanfte Waschung. Beide Körperwaschungen dienen dazu, „Tahara“ zu erreichen, das heißt den Reinheitszustand des Körpers. Dies ist eine unabdingbare Voraussetzung, um die Verpflichtung des „salāt“, das heißt des Rituals des täglichen islamischen Gebets erfüllen zu können. Eines der schönsten historischen Bäder des Iran ist das Bad des Sultans Amir Ahmad in der Stadt Kaschan.

EINES DER SCHÖNSTEN ÖFFENTLICHEN BÄDER DES IRAN

Dieses alte persische öffentliche Bad erstreckt sich über eine Fläche von über tausend Quadratmetern und ist in Bezug auf Architektur und Dekoration eines der schönsten Beispiele des alten öffentlichen Bades, das heute im Iran zu sehen ist. Sein Name leitet sich vom nahe gelegenen Schrein-Mausoleum von Sultan Amir Ahmad ab. Der Bau stammt aus dem XVI. Jahrhundert zur Zeit der Regierung der Safawiden. Das Gebäude wurde später in der Cagiaro-Zeit (XIX. Jahrhundert) renoviert und besteht aus mehreren Räumen, die reich mit Fliesen und Gips dekoriert sind.

Sultan Amir Ahmad Badehaus, Kashan, Iran. Autor und Copyright Marco Ramerini
Sultan Amir Ahmad Badehaus, Kashan, Iran. Autor und Copyright Marco Ramerini

Die Wände des Badezimmers sind mit türkisfarbenen und goldfarbenen Fliesen dekoriert. Das Badezimmer besteht aus verschiedenen Räumen, von denen einige besonders eindrucksvoll sind. Dazu gehören die Theke, das Portal, der Eingang, die Verbindungskorridore, das Ankleidezimmer, das Hauptbad, der Reinigungsraum, der Tank, die Toilette und zwei Brunnen. Um eine gleichbleibende Innentemperatur aufrecht zu erhalten, wurden die Badezimmer meist unter der Erdoberfläche gebaut.

Die Steinpflasterung des Badezimmers wurde aufgrund des Wärmeflusses aus den unter dem Gebäude befindlichen Öfen und Kanälen immer warm gehalten. Daher brauchte das Badezimmer keine anderen Heizgeräte. Ein weiteres Meisterwerk des Gebäudes ist das Dach, in dem kleine Kuppeln mit konvexen Glaslinsen installiert waren, die eine gute Beleuchtung der Innenräume ermöglichte und gleichzeitig die Neugierigen daran hinderte, das Innere zu sehen.

Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.

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