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In der östlichen Region Georgiens, bekannt als Kachetien, gibt es eine prächtige alte orthodoxe Kathedrale: Die Alaverdi-Kathedrale. Diese wunderschöne Steinstruktur erhebt sich entlang des Tals des Alazani-Flusses, entlang des nördlichen Ufers eines seiner Nebenflüsse, des Khodasheniskhevi-Flusses. Tiflis, die Hauptstadt Georgiens, liegt etwa 100 km von der Kathedrale entfernt.
Alaverdi hat einen weit zurückliegenden Ursprung. Es scheint, daß es vor der Christianisierung dort einen heidnischen Tempel gab. Hier wurde in der zweiten Hälfte des VI. Jahrhunderts vom assyrischen Vater Joseb eine Kirche gegründet, der in der Kathedrale begraben ist. Sogar die frühen Kachetienkönige wurden in dieser Kathedrale bestattet.
EIN ALTES GEBÄUDE
Das heutige große Bauwerk wurde im ersten Viertel des XI. Jahrhunderts von König Kvirike errichtet. Die Kathedrale von Alaverdi wurde in der Vergangenheit mehrmals beschädigt und geplündert und Ende des XV. Jahrhunderts restauriert. 1742 zerstörte ein starkes Erdbeben die Kuppel, die kurz darauf während der Regierungszeit von Königin Tamara und König Erekle II. rasch wieder aufgebaut wurde. Alaverdi war jahrhundertelang ein wichtiges spirituelles, kulturelles und pädagogisches Zentrum Georgiens und das wichtigste spirituelle Zentrum von Kachetien.
Die Kathedrale hat monumentale Fassaden im charakteristischen Stil der Kachetien-Kirchen. Im Inneren befinden sich fragmentarische Spuren der Fresken, die einst die ganze Kirche schmückten. Die heute sichtbaren Fresken stammen aus verschiedenen Zeiträumen zwischen dem XI. und XVII. Jahrhundert. Die Kathedrale und das Kloster sind von einer imposanten Mauer umgeben, die im XVII. und XVIII. Jahrhundert geschaffen wurde.
Innerhalb der Mauer befinden sich neben der Kathedrale weitere Bauwerke aus verschiedenen Epochen, darunter der Bischofspalast aus dem XVI. Jahrhundert, der Palast von Feikar Chan, der während der persischen Herrschaft Gouverneur von Kachetienwar, der Weinkeller und die Thermen.
Für Fotografen: Die Mönche sind sehr darauf bedacht, daß keine Fotos (nicht einmal ohne Blitz) im Kloster aufgenommen werden.
Die Alaverdi-Kathedrale auf der UNESCO-Vorschlagsliste zum Weltkulturerbe.
Deutsche Textkorrektur von Dietrich Köster.
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